Musikerziehung UNSERE SCHÜLER - EIN BEGEISTERTES KONZERTPU BLI KU M Auch heuer nahmen wieder viele Schüler an den - speziell für sie - angebotenen Konzertveranstaltungen teil. Als quasi fixe Einrichtung im musischen Leben unserer Schule möchte ich die von der Kulturabteilung und Jugendbetreuung der oö. Landesregierung veranstalteten Jugendsymphoniekonzerte für auswärtige Schüler im Brucknerhaus Linz bezeichnen. In den jeweils am Nachmittag stattfindenden Konzerten hatten junge österreichische Solisten die Möglichkeit, mit dem Brucknerorchester Linz unter vorzüglichen Dirigenten zu musizieren. Ein Höhepunkt dieses Abonnements war zweifelsohne das zweite Konzert. Hier stand neben dem von der 21jährigen Linzer Solistin Johanna Picker mitreißend interpretierten Violoncello-Konzert von Joseph Haydn eine wahre Rarität auf dem Programm: ,,Eine Alpensymphonie" von Richard Strauss. Das Großereignis schlechthin; allein das Auftreten des Riesenorchesters (Mindestbesetzung 125 Musiker) ist ein Schauspiel für sich. Zu den im spätromantischen Symphonieorchester allgemein üblichen Instrumenten treten zwei Piccoloflöten, ein Englischhorn, ein Heckelphon, eine Es-Klarinette, eine C-Klarinette, eine Baßklarinette, ein Kontrafagott, vier Tenortuben, zwei Baßtuben, zwei Harfen, Orgel sowie eine Vielzahl von Schlag- und Geräuschinstrumenten: eine Windmaschine, eine Donnermaschine, Glockenspiel, Becken, große und kleine Trommel, Triangel, Herdengeläute, Tamtam (drei Spieler), Pauken (zwei Spieler) und Celesta. Zusätzlich noch „hinter der Szene": zwölf Hörner, zwei Trompeten, zwei Posaunenl Sehr stimmungsvoll wurden damit während der 50 Minuten Aufführungsdauer die verschiedenen Stufen einer Gebirgswanderung, Schönheiten und Gefahren der Bergwelt und gewaltigste Naturereignisse geschildert. Das in mehreren Varianten wiederkehrende Thema des „Anstiegs" ±~gJt@Jit t ~I= H . . prägte sich besonders ein. Das Brucknerorchester unter Kurt Eichhorn begeisterte die Schüler, was sie durch ungewöhnlich lang andauernden Applaus zeigten. Auch die in Zusammenarbeit mit dem Jugendreferat des Kulturamtes der Stadt Steyr abgehaltenen „Hörerziehungen" sind nicht mehr wegzudenken. Das Ziel der Hörerziehung ist, im Musikunterricht erarbeitete Stoffe zu ergänzen bzw. aufzufrischen, oder aber auch gänzlich neue Akzente zu setzen. Dies gelang heuer ganz besonders gut in der zweiten Veranstaltung mit Musik aus Lateinamerika. Begleitet von der Lehrerin Kristin Heimei, den beiden HBLA-Schülerinnen Lisi Heimei und Birgit Gruber, spielte und sang der derzeit in Steyr lebende Peruaner Ricardo Quinonez. Wir hörten also Musik einer fernen Region unverfälscht interpretiert, sozusagen aus erster Hand. Eine seltene Gelegenheit. Zur ohnehin vom ersten Lied an vorhandenen Begeisterung trug noch die speziell auf die Schüler abgestimmte Einführung zu den einzelnen Stücken durch Kristin Heimei bei. Sie erklärte die fremden Instrumente (Kena und Zampona: indianische Flötenarten und Charango: ein Zupfinstrument mit einem Korpus aus einem Gürteltierpanzer) und beleuchtete den gesellschaftlichen und politischen Hintergrund der Musik, die aus verschiedenen Regionen Lateinamerikas stammte. Die Darbietungen waren ein wertvoller Beitrag zum besseren Verständnis exotischer Volksmusik und haben sicher bleibende Eindrücke hinterlassen. Dies ist besonders aus den zahlreichen Diskussionen in darauffolgenden Musikstunden und den äußerst positiven Reaktionen zu folgern. Ebenfalls zunehmender Beliebtheit erfreut sich der JeunesseZyklus im Allen Stadttheater mit Musik verschiedener Epochen, Gattungen und Stile, der von der „Musikalischen Jugend Österreichs" in Zusammenarbeit mit dem Jugendreferat der Stadt Steyr veranstaltet wird. Nicht zuletzt werden durch solche Konzerterlebnisse viele angeregt, auch selbst wieder zu musizieren oder damit überhaupt zu beginnen. Der große Anklang ist für uns Musikprofessoren ein enormer Ansporn, unseren Schülern auch wei- - --- - - --- - ----- --- ---- 70 -------- - --- - ---------
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