g / / / / / AUFBRUCH ich bin allein - allein in einem langen weißen gang, der nur eine richtung hat - eine riesengroße, schwarze türe - ich weiß, daß ich nicht mehr umkehren kann, ich muß diesen weg gehen - ich habe mich entschieden - langsam gehe ich auf diese türe zu - ich habe angst- totenstille - meine schritte hallen durch den gang - außer mir scheint diesen weg niemand gewählt zu haben - ich lasse meine enttäuschung, meinen schmerz zurück und fühle das kalte metall des türgriffes unter meinenfingern - ich hoffe,mit meinem ersten schritt jenseits der türe meine sehnsucht, meine angst und meine verwirrten gedanken zurückgelassen zu haben - entschlos- ----- ----------------- 31 I I \ I ! J \ Mar/ene Pötsch I BC sen, mit neuer hoffnung erfü llt, öffne ich dietüre- vor mir li egt undurchdringbare dunkelheit - aber in der ferne entdecke ich ein kleines, kaum ausnehmbares licht- soll ich zurücklaufen, vergessen und neu beginnen - ich fühle die kälte unter meinen fingern und weiß, es ist zu spät - ich schüttle meine zweifel ab und mache zaghaft die ersten schritte in die dunkelheil - das kleine licht zieht mich an - schneller, immer schneller versuche ich der erinnerung zu entkommen - meine schritte verhallen im gang - ich bin völlig allein, aber ich fühle mich befreit und unbeschwert - plötzlich schrecke ich auf ... SCHRITTE Birgit Zehetmayer / 70
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