12. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1984/85

Klassenbeiträge Tips für Volksschüler, die ins Gymnasium gehen wollen Als uns im Februar eine Klasse der Volksschu le Promenade besuchte und einige, ,Schnupperstunden" bei uns verbrach- te, gaben wir den zukünftigen Gymnasiasten folgende Hin- weise aus unserer kurzen Erfahrung: 1. Fast jede Stunde ein anderer Lehrer. Am Anfang ist es schwer, alle Hefte und Bücher am richtigen Tag mitzu- nehmen. 2. Viel mehr Schü ler in der Klasse, oft Streitereien. 3. Die Pausenbeschäftigung planen , Spiele machen, sonst kommt es zu Schwammschlachten mit anschließenden Problemen mit den Lehrern. 4. Von Anfang an mitlernen , sonst hat man es bald übersehen. 5. Die Professoren verlangen sehr schnell es Schreiben und geben viel Hausübung. 6. In den Stunden mitmachen, das kommt der Freizeit am Nachmittag zugute. 7. Bei den Professoren einschmeicheln (z. B.: Blumen auf den Lehrertisch stellen). 8. Keine Angst vor den Professoren, sie tun nur so streng. 9. Keine Panik bei den ersten sch lechteren Noten. 10. Vorsicht vor Prof. Preyer und Prof. Bisuttil Sie wü rgen fau le Schüler. 1. A-Klasse Vietnamesisches Hängebauchschwein macht Abmagerungskur Kurz vor der Sonn- und Badesaison fühlte sich Dicky, die Toch- ter eines Hängebauchschweinehepaares, zu dick und wollte abnehmen. Die Familie aber fand , daß Abnehmen einem gestandenen Hängebauchschwein nicht gut anstehe. Obwohl alle dagegen waren, begann sie die Kur. Sie ging in den Supermarkt und kaufte sämtliche erreichbaren Hipp- Diäten, Orangensaft , Vo llkornbrot , einfach alles, was zu einer Diät gehört. Ihr Bruder Docky versuchte sie von ihrem Plan abzubringen, indem er ihre Diät im Speiseschrank einsperrte. Das half über- haupt nicht. Dicky ging ohne Essen ins Bett. Vater Hängebauch , der sehr stolz auf seinen Bauch war, brachte ihr die feinsten Leckerbissen wie Schweinsbraten, Kartoffeln, Sch lagobers. Aber Dicky hielt durch und rührte nichts an. Nach einer Woche stellte sich Dicky auf die Waage. ,, Ich hab schon sieben Ki lo abgenommen", verkündete sie triumphie- rend und stolzierte - leicht eingezogenen Bauches - aus dem Badezimmer. Die Mutter, dick wie eh und je, runzelte jedoch die Stirn , holte aus dem Gästezimmer eine Schachtel mit einem wunder- schönen Sommerkleid im Hawaiimuster und gab es Dicky. Die mußte es sofort anprobieren. Es paßte nicht! Sie hatte zu viel abgenommen. Sie war traurig , durchschaute aber die Li st der Mutter: ,,Das Kleid ist zwar schön, wunderschön sogar", dabei seufzte sie tief, ,,aber es paßt mir nicht mehr. Aus." Die Mutter sah den Kampf verloren. In der Stadt , Hängebauchschweinhausen genannt, hörte Dicky die Leute reden: ,, Ist die häßlich. So ungustiös mager. Das ist ja kein Hängebauchschwein mehr." Verzweifelt lief Dicky nach Hause. Dort verkündete sie der Familie: ,, Ich bin nicht zum Abnehmen geboren". Sprachs und plünderte den Kühlschrank. Rene Hörwertner --------------------- 68 ---------------------

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