12. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1984/85

II ZUSAMMENFASSUNG Wozu lernen wir Latein? Sprache • Romanische Sprachen und Englisch • Fremdwörter und wissenschaftliche Begriffe • Sprachaufbau und Sprachstruktur • Sprachreflexion • Verbesserung der Kenntnisse in der Muttersprache (= kontrastive Sprachbetrachtung) • Sprachkritik (politische Bildung) • Konzentration und Genauigkeit (, ,mikroskopische" Arbeitsweise) • Meditativer Charakter (Tiefe statt Oberflächlichkeit) Kultur • Soziale Wirklichkeit der Antike • Tourismus und Reisen: Erwerb von Grundkenntnissen , um Zusammenhänge zu verstehen • Kunst und Kultur der Römer leben in vielen Bereichen weiter • Zugang zu unserer eigenen Tradition Denken • Geistiges Training : simultanes Erfassen mehrerer sprach- licher Merkmale • Grundmuster des Problemlösens: analytisches und syn- thetisches Denken • Logisches Denken • Systematisches Vorgehen: die Schwierigkeiten trennen und eine nach der anderen behandeln • Kombinationsdenken • Kreatives Denken • Keine abstrakten Lösungen , sondern INHALTE (persönliche Auseinandersetzung) • Grundfragen des Menschen • Geistige Toleranz (da oft nicht mehr nachvollziehbar; Fremdheit) • Verständnis für fremdes Denken überhaupt, für fremde Kulturen Schlußfolgerung 1. Das Erlernen des Lateinischen ist NÜTZLICH für jeden Menschen, der auf Selbständigkeit im Denken und in der kulturellen Auseinandersetzung Wert legt. (Es müßte daher im Sinne der Chancengleichheit für alle gefordert werden). 2. Kenntnisse aus Latein sind NOTWENDIG (d. h. sie lindern manche Not!) für folgende Berufe: Arzt, Jurist, Priester und Theologe, Historiker, Sprachwissenschaftler, Archäo- loge, bestimmte Lehrberufe u. a. Prof. Gerhard Sitter --------------------- 63 ---------------------

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