11. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1983/84

Weihnachtsmarkt am 16. Dezember 1983 Wir sind der Ansicht, daß zu viele Menschen in großer Armut leben. Aus diesem Grund beschl ießen wir, einen Weihnachtsbasar zu veranstalten, dessen Einnahmen wirk- lich Bedürftigen helfen sollen. Wir wollen es auch nicht versäumen, gleich an dieser Stelle dem Herrn Direktor zu danken: Mit seiner Erlaubnis war es für uns möglich , einen großen Weihnachtsmarkt in der Aula des BG Steyr abzuhalten, sowie am darauffolgenden 17. Dezember Reststücke an Mitschüler zu verkaufen. Überglücklich erfahren wir etwa Mitte November von die- ser Zusage des Herrn Direktors. Tatkräftig gehen wir ans Werk! Gemeinsam mit unserem Klassenvorstand, Frau Professor Himmelbauer , erstellen wir die Arbeitsgruppen, denn diese Organisationsform erscheint uns als die günstigste. Ledig- lich jene Schülerinnen, die keinerlei Möglichkeit zur Grup- penarbeit haben, basteln alleine. Daß es nicht nur eine Sammelliste mit bereits gebastelten Werkstücken , gemeinsame wohlüber legte Einkäufe, Bastelhefte und -bücher brauchte, sondern großen persön- lichen Einsatz, Freude am Helfen, gute Zusammenarbeit und viel Vertrauen , das versteht sich nun wie von selbst! Am Mittwoch, dem 7. Dezember 1983, veranstaltet unser Klassenvorstand einen Bastelnachmittag in der Schule. Dazu sind wir alle sehr herzlich eingeladen . Wegen der vie- len Fahrschülerinnen unserer Klasse können zwar nur etwa 10 teil nehmen , dennoch bietet uns dieser Nachmittag nicht nur die Möglichkeit , bereits Gebasteltes zu bewun- dern, sondern auch Erfahrungen auszutauschen, Ratschlä- ge zu geben. Mit vie len neuen Werkstücken gehen wir zufrieden nach Hause. Die heimliche Unruhe, die pro Per- son geplanten 30 Werkstücke bis zum 12. Dezember nicht herstellen zu können, ist der freudigen Erwartung dieses Nachmittags gewichen. Es ist soweit! Um 14 Uhr treffen wir - das sind jeweils zwei Mitglieder jeder Gruppe sowie unser Klassenvorstand 2. B-Klasse - in der 2. B-Klasse zusammen . Die etwa 750 fertigen Werkstücke werden begutachtet und im Anschluß daran mit Preiszettelchen versehen . Das Fi xieren der Prei se erscheint anfangs recht schwierig , doch mit vereinten Kräf- ten meistern wir auch dasl Bank für Bank , Reihe für Reihe, Stück für Stück werden so die Preise festgesetzt. Alle sind in vo ll em Einsatz, sei es, daß sie Preisetiketten beschriften oder über Preise diskutieren . Durch gelungene Arbeits- teilung bringen wir diese doch schwierige Arbeit relativ rasch hinter uns. Gegen sechs Uhr bleibt das Klassenzim- mer leer zurück. Das Zusammensetzen von etwa 300 klei- nen Kartonschachterln - einer Spende der Familie Bauernfeind - in der ersten Unterrichtseinheit des 15. De- zember geht den fünf Beteiligten - Eva, Bettina, Denise, Elke und Heide - flink von der Hand . Gelagert werden die fertigen Schachteln im Sprechzimmer , von wo sie am näch- sten Tag, dem Elternsprechtag - unter die Verkaufstische wandern sollen. Endlich ist der „g roße Tag " gekommen : Am Morgen des 16. Dezember beginnen wir mit dem Aufle- gen der Ware , drei Mütter, denen wir an dieser Stelle be- sonders danken wollen , helfen uns dabei. Die „ Verkäuferin- nen ", die bereits in der Woche vorher bestimmt worden sind, begeben sich zu den Verkaufstischen. Herr Prof. Feil - hauer bringt uns Silberfichtenzweige zur Dekoration der Pulte. Inzwischen wird jedoch auch beim „Buffet" fleißig gearbeitet. Drei Ti sche, gedeckt mit Blechkuchen, Torten , Rouladen und drei Kaffeemaschinen , we rden von fünf Mäd- chen betreut. Im laufe des Vormittags werden unsere ,.Serviererinnen " mit Tabletts zu den hungrigen Professo- ren gehen , um - gegen freiwillige Spenden - mit Kaffee und Kuchen Erquickung zu schaffen. Im Hintergrund der Aula ertönt leise Weihnachtsmusik, die Sylvia organisierte. Es wird für uns alle ein langer Vormittag! Alles läuft wie am Schnürchen , jeder tut sein Bestes . Uns verbindet das Gefühl, gemeinsam etwas bewerkstelligt zu haben! --------------------- 70 ---------------------

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