11. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1983/84
Darin sollen enthalten sein: Mitschrift, Manuskript von Referaten, Ausstellungsprogramme, Exkursionsberichte, Berichte von Schullandwochen, Reproduktionen von Kunst- werken , Ablichtungen von Skripten, Ab lichtungen aus Büchern . 2. Leistungsbeurteilung: die Prüfung ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung des Unterrichtsertrages, deshalb ist eine Abschaffung der Noten im Gegenstand BE unmöglich. Die Prüfung nur an Bildbeispielen, wie auch bei der Matura ver langt wird (Vergleich mit Musik: Musik muß man hören, Kunst muß man sehen, ein reines Theoretisieren darüber ist unzulässig) Die Prüfung bei großen Klassenschülerzahlen (5. und 6.) eventuell während der praktischen Arbeit. Die Prüfung bei kleineren Gruppen (7 . und 8.) um einen Tisch im Geviert sitzend (3 - 4 Tischreihen zusammen- geschoben) Die Prüfung soll lehrreich und interessant sein, deshalb Beteiligung der Gruppe, die dann gemeinsam das Anschau- ungsmaterial zur Verfügung hat. Prüfung mit Diabetrachtung. Gewöhnen an die Prüfungssituation: Das Prüfungs- gespräch Schüler - Lehrer muß zur Selbstverständlichkeit werden, angstfrei und ungehemmt. Dies wird gefördert durch: Referate, Berichte von Gruppen- arbeiten, Berichte von Arbeitsergebnissen, Schülerinter- views, selbständiges Besprechen von Bildbeispielen wäh- rend der Diabetrachtung, ad hoc, ohne vorherige Einteilung und Vorbereitung. Gesucht wird der mündige Schüler, der sich angstfrei arti- kuliert, seine Meinung und Empfindungen äußert! (Kunst wird sehr subjektiv erlebt! - Sie ist ja auch subjektiv ent- standen!) Bedenken wir: ohne Prüfung kein gesichertes Wissen! Ohne Prüfung in Sicht keine Aufmerksamkeit im Unterricht! Prüfung bedingt ständige Wiederholung, ein Leben mit dem Gelernten, Gesehenen und Erlebten. Der bloße Gedanke daran wirkt schon Wunder! Wenn Schüler daran gewöhnt sind, erleichtert es die Unter- richtsarbeit unerhört, die erforderliche Aufmerksamkeit und das Mitdenken läßt Ruhe eintreten, Stimmung aufkom- men, macht Erlebnisse möglich . Eine derartige Werthaltung gegenüber den Bildungsinhal- ten rechtfertigt erst den großen Aufwand des Lehrers. (Denn der Aufwand ist unerläßlich, um überhaupt etwas zu erreichen !) Bedenken wir noch: Wir unterrichten für alle! Einbinden auch der anfangs Desinterressierten oder nur scheinbar Desinteressierten in den Unterricht. Kein Unter- richt für eine kleine Elite! Der Schüler dankt es einem später, wenn man ihn in jener Zeit der Unreife nicht vergessen hat, ihn manchmal zu etwas gezwungen hat, sich um ihn bemüht hat. Also: Die Leistungsbeurtei lung ist notwendig, ohne ein unbedingtes Ausschöpfen der Notenskala von 1 - 5. (Dies gilt ja auch für die Fächer R, LÜ , ME). Härte und Strenge können viel verderben, oft ist dadurch ein Schüler für die Kunst verloren. Die Beurteilung muß einsichtig sein, die Relation zu den Leistungen der anderen Schüler muß stimmen . Beurteilung ist auch Anreiz zur Leistung! Nützen wir doch den Ehrgeiz der Schüler! VI 1. Bemerkungen zum Lehrplan 1. Der gegenwärtig gültige Lehrplan läßt dem Lehrer größ- te Freiheit , artikuliert nur die Notwendigkeit der Beziehung zur praktischen Arbeit, die Selbstverständlichkeit der Aus- wahl der Beispiele, eine stets ganzheitliche Betrachtung; und daß der europäischen Kunst, im Speziellen der öster- reichischen Kunst, vornehmlich der Kunst der Gegenwart genügend Beachtung geschenkt werden muß. 13 - -------------------
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2