9. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1981/82

Dampf im Stey rtal, ein Bild der Vergangenheit! len dazugerechnet, so müßten etwa 100 Millionen Schilling investiert wer- den, um aus der Steyrtalbahn einen modernen Verkehrsträger zu machen. Daß es möglich ist , zeigen Beispiele aus dem In- und Ausland. Bei spar- samer Verwaltung und ideenreichem Management lassen sich auch lokale Nebenbahnen kostendeckend betreiben: Als österreichisches Beispiel sei hier die Zillertalbahn genannt , ein florierendes Unternehmen , das im vergangenen Jahr bei einer Bilanz- summe von 49 Millionen Schilling nur einen Verlust von 39.000 Schilling - zum Vergleich : 20 Millionen Schilling Jahresdefizit der Steyrtalbahn - aufwies. Als Beispiel aus dem Ausland möchte ich die ehemals defizitäre Linie Luzern - Stans - Englberg erwähnen , die nach entsprechender Modernis ierung innerhalb von zehn Jahren ein Ansteigen der Fahrgast- zahl um das Dreifache und der Gütertonnenleistung um das Zehnfache verze ichnen konnte. Statt 50.000 Franken Verlust gab es 60.000 Franken Gewinn. Wir wissen , daß die Zeit nicht stehen bleibt. Modernere und wir- kungsvollere Traktionsarten wurden entwickelt, Diesel- und Elektroloko- motiven haben die Dampflokomotiven verdrängt. Kein noch so glühender Anhänger des Dampfzeitalters möchte heute auf den Komfort modernen Reisens verzichten. Doch stellt sich am Ende des Dampfzeitalters die Frage, ob wir mit der Beseitigung aller Spuren aus dieser Epoche nicht doch historisch Bedeutungsvolles der Zerstörung preisgeben. Sicherlich wurden - h<;1uptsächlich durch private Initiativen - wichtige Zeugnis- se dieser Epoche vor dem Schneidebrenner bewahrt , liebevoll gepflegt 37

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2