9. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1981/82

Am Lokschuppen in Molln Neben den vertrauten U-Maschinen konnte man seit 1972 auf der Steyrtalbahn auch eine vierfachgekuppelte Zweizylinder-Heißdampf- maschine der Baureihe 699 antreffen. 1942 gebaut , wurde die ÖBB 699.103 hauptsäch lich im schweren Güterdienst eingesetzt. Sie sind heute leider selten geworden , die keuchenden , rußigen Gesel len, die mit eckigem Profil und Froschaugenlaternen auf schma ler Spur den Menschen einen Hauch von der Romantik des Dampfmaschi- nenzeitalters vermitteln . Die moderne Zeit , in der Tempo und Wirtschaft- lichkeit als einzige Maßstäbe gelten, glaubt sich diesen „ Luxus" nicht mehr leisten zu können . Man ist fast versucht, an Schiller zu denken: ,, Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan , der Mohr kann gehen! " Die wirtschaftliche Entwicklung der Steyrtalbahn , sowie die finan- zie lle Situation der „ Steyrtalbahn-Gesellschaft " hingen stets sehr eng mit der österreichischen Wirtschaftslage zusammen. Wirtschaftskrisen und prosper ierende Nachkriegszeiten sp iegelten sich in den Transportziffern ebenso wider wie die zunehmende Konkurrenz der Straße. Rückblickend kann man feststellen , daß sich die finanziellen Erwar- tungen , die man in die Steyrtalbahn gesetzt hatte, nicht erfüllt haben. So blieb die erhoffte gute Geldanlage durch den Erwerb von Steyrtalbahn- aktien aus . Von den ersten 50 Geschäftsjahren blieben 36 Jahre dividen- den los, und in den verbleibenden 14 Jahren lagen die Dividenden nur bei 1 bis 2% . Lediglich die Rekordjahre 1916 und 1917 brachten einen Gewinn von 4%. Der Zerfall der Donaumonarchie und die damit verbun- 33

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