9. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1981/82

ten geschützten Arbeiter und Ingenieure schlugen dabei ein flottes Tem- po an. Sechzehn Kilometer an einem Tag war der Rekord . Am 10. Mai 1869 trafen sich die beiden Sch ienenstränge bei Promontory im Staate Utah. Um 12 Uhr 40 schlug Leland Stanford , Präsident der Central Pacific, mit drei Hammersch lägen den letzten Schienennagel , den „ Golden Spike" , ein. Ein gl änzender Schienenstrang durchzog Amerika von Ozean zu Ozean . Das lange eiserne Band rechtfertigte als neues Symbol der Nation zahllose Feste. Von nun an konnte man in weniger als vier Tagen von Omaha/Nebraska nach San Francis- co re isen. Mit dem Bau dieser Bahn- linie hatte sich Amerika an die Spit- ze der Eisenbahnländer gestellt. Das soll aber nicht heißen, daß der Eisen- bahnbau in der übrigen Welt nicht auch beträchtliche Fortschritte machte. Nach und nach wurden die übri- Uni on Pac ifi c und Cent ral Pacific treffen gen Kontinente ebenfa lls vom Eisen- am 10. Mai 1869 in Promon tory aufeinander bahnfieber gepackt. Südamerika be- kam mit der Bahnlinie vom Hafen Callao in das 13 km entfernte Lima 1851 se ine erste Bahnlinie. 1852 konn- te bereit s Indi en als erstes asiatisches Land mit einer Bahnverbindung zwischen Calcutta und Thana aufwarten . 1860 war das as iat ische Eisen- bahnnetz 1350 km, und um di e Jahrhundertwende bereits 36.200 km lang . Di e erste Ei senbahnlinie Australiens wurde am 13. September 1854 eröff- net und führte ganze vier Kilometer von Melbourne zum Hafen Sandrige. 1900 waren aber auch in Aust ralien bereits 20.500 km Schienen verlegt. Zwischen 1860 und 1863 entstand Afrikas erste Bahnstrecke von Kap- stadt nach Wellington. Um die Jahrhundertwende betrug die Länge des afrikanischen Schienennetzes 20.114 km, davon 8800 km unter britischer Brücke der Transandenbahn Verwaltung. Am Beginn unseres Jahrhunderts waren auf der Erde 790.000 Kilometer Schienen verlegt. Heute sind es etwa 1,300.000 km, von denen 332.500 km allein auf die USA entfallen, die das größte Eisen- bahnnetz der Erde bes itzen . In jedem Kontinent hat die Eisenbahntechnik bewundernswerte Leistungen vollbracht, Superlative mensch l icher Tatkraft und techni - schen Erfindergeistes. So entstand in Asien die längste Eisenbahn der Welt - di e Transsibirische Eisenbahn. Eine Reise über die 8680 km lan- ge Strecke Moskau - Wlad iwostok dauert länger als neun Tage. Südamer ika kann mit der höchsten Eisenbahnlinie der Welt aufwar- ten . Di e von Lima ausgehende Peruanische Zentralbahn klettert auf einer Entfernung von 175 km bis in eine Höhe von 4818 m. An dieser Bahnlinie 13

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