9. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1981/82

Geschichte eng an die Entw icklung der Eisenbahn gebunden ist , dann ist es dieses. Nur durch sie war di e Erschließung dieser unvorste llbar großen Räume möglich , nur durch sie wurden di e Vere inigten Staaten wirklich vereinigt. Die erste amerikani sche Bahn- linie wurde am 28. Dezember 1829 eröffnet und führte von der Hafen- st adt Baltimore 24 km nach Ellicots- „ De Wi tt-Clinton " mit dem ersten Perso- Mills. Die Bahn wurde sofort zum nenzug im Staate New York 1831 besten Freund der sich formieren- den Nation . Im Gegensatz zur eher bescheidenen Entwicklung in Europa schritt der Eisenbahnbau in Ameri- ka zügig voran . 1840 bestanden in den Staaten bereits 4534 km Schienen- wege , fast doppelt so viel wie zur selben Zeit in Europa. Während man hier beim Bahnbau alten Handelswegen folgte, stieß man in Amerika ab 1840/50 in unbekanntes Gebiet - den „Wilden Westen " - vor . Die amerikanische Herausforderung im Eisenbahnbau hieß „ Trans- kontinental ", eine Bahnlinie, die einen Kontinent du rchquerte . Gegen die- ses Mammutprojekt erschienen die Vorhaben der Alten Welt plötzlich lächer lich. Das größte Epos in der amerikanischen Eisenbahngeschichte begann mit dem Ausbruch des Goldrausches in Kalifornien . Um den gro- ßen Run in den Westen, der nun zu erwarten war, zu nutzen , beschlossen vier tatkräftige Männer, Sacramento durch eine 2850 km lange Bahnlinie mit dem Mississippi zu verbinden . Die „ Big Four", wie die vier später genannt wurden , gründeten 1861 die „ Central Pacific" . Etwa zur gleichen - .. ~--~--- '; · ~ 1. • · . !i; ~~~~; Bau der „ Transcont inental" Zeit wurde im Osten di e „ Union Paci- fic " ins Leben gerufen, die eine Bahnlinie tief in den Westen voran - treiben wollte. Am 1. Juli 1862 unter- zeichnete Präsident Lincoln , der sich der immens wi cht igen Roll e der Eisenbahn bewußt war , den „ Pacif ic Rail-road Act " und gab damit den Startschuß zum Bau der „ Trans- continental ". Die beiden Eisenbahn- gesellschaften arbeiteten wie beim Bau der Pyramiden Tag und Nacht mit Tausenden von Menschen . Die Arbei ten entwickelten sich zu einem verbissenen Wettrennen der beiden Gesellschaften . Man schreckte nicht einmal vor Sabotageakten zurück , um den Rivalen aufzuhalten . Jeder ver- suchte bei diesem großen Abenteuer sein Glück zu machen . Eine Figu r dieser heroischen Epoche war Bill Cody. Als au sgezeichneter Schütze wurde er angestellt , um die Versorgung der Bahnarbeiter mit Fleisch zu garant ieren . Bei einem Wettbewerb gelang es ihm, an einem einzigen Tag 167 Büffel zu töten . Das brachte ihm den Namen „ Buffalo Bill " ein. Trotz der Kämpfe zwischen Nord- und Südstaaten und trotz der Bedrohung durch Indianer wurden die Arbeiten fortgesetzt. Die von Solda- 12

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