9. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1981/82

einem alten Lampenschirm mit neuem Überzug machen würde. Kaum war ich von der Schule zu Hause, fing ich im Keller an, das notwendige Material zu suchen . Aber ich konnte weder die Flasche, noch den Lampenschirm finden, da noch vom Umzug alles drunter und drüber herumstand . Nach einiger Zeit gab ich die Suche auf , setzte mich ent- mutigt auf eine der vielen Schachteln und fing an , nachzudenken, wie ich irgendeine andere Tischlampe bauen könnte , aber mir wollte nichts ein- fallen . Wahrscheinlich saß ich schon eini ge Zeit umher, als ich bemerkte , daß ich ein Abflußrohr in der Hand hatte und damit lustlos herumklopfte. Im gleichen Moment blitzte es bei mir, und ich rannte in den anderen Keller. Da lagen mehrere dieser Rohre und auch die Winkelstücke , d ie beim Fertighaus in Deutschland übrig geblieben waren. Auf einmal war alles klar und ganz einfach. Ich steckte und probierte die Rohre und Winkelstücke solange zusammen, bis mir mein Werk gefiel. Vier Winkel- slücke und zwei kurze Rohre verwendete ich für die Standfläche. Ein längeres stehendes und ein waagrechtes Rohr und ein weiteres Winkel- stück bildeten die eigentliche Lampe . Zwischendurch ging ich noch ein- mal auf Suche und fand die Leuchtröhre einer alten Spiegelbeleuchtung , die im Durchmesser genau in das obere Rohr paßte. Beim Tischler neben- an ließ ich mir noch einen Schlitz für den Lichtaustritt in dieses Rohr fräsen, und so war die ganze Vorbereitungsarbeit gemacht. Mit einem gewaltigen Plastiksack , voll mit Werkzeug und Abfluß- rohren , ging ich in den Werkunterricht. Einige meiner Mitschüler schau- ten mir ungläubig und staunend zu , als ich auspackte und anfing zu arbeiten . Ich sägte die Rohre auf die richtige Länge, klebte und schraubte alle Teile zusammen . In die Rohre der Standfläche schob ich mit Sand gefüll- te Plastiksäckchen , um die Standfestigkeit der Lampe zu erhöhen. In die Innenfläche des oberen Rohres klebte ich eine reflektierende Aluminium- folie , um die Leuchtkraft der Lampe so gut wie möglich auszunutzen. Dann montierte ich die Lampenfassung und die Lampe und verlegte das Kabel im Inneren der Röhren. Zum Einziehen des Kabe ls mußte ich vorher eine Kette in die Lampe einfädeln: nur so bekam ich das Kabel durch die fünf Winkelstücke der Lampe. Zuletzt montierte ich noch einen Licht- regler, den ich wiederum im Keller fand , in den Verschlußdeckel des unte- ren Rohres und schloß den Stecker an . Dann war es so weit. Mit Spannung steckte ich den Stecker an, und meine Lampe funktionierte . Voller Stolz betrachtete ich mein Werk . Peter Hoffmann, 4. A SCHULE UND WIRTSCHAFT Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Exkursionen der Professoren des BG Wemdlpark in die Steyr-Werke und in das Wälzlagerwerk Schon immer wurde in der Diskussion über die Effektivität einer schulischen Ausbildung der Allgemeinbildenden höheren Schule der Vor- wurf gemacht, daß sie nur Allgemeinwissen vermittle und daß ein in die- . sem Schultyp erworbenes Maturazeugnis eigentlich nur einen Erlaubnis- 103

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