8. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1980/81

(1888) Staatsbesuch in Öster- reich. Kaiser Franz Josef empfing am Bahnhof Innsbruck Queen Victoria. erkennen, wie auch die Stadt- pfarrkirche noch den alten Turm- aufbau besitzt. Dieser wird weni - ge Jahre später ein Raub der Flammen . 1866 war auch der erste Spaten- stich für den Bau des Bahnhofs Steyr. Drei Jahre später war der Gleisbau bereits bis Küpfern vor- angetrieben. Auf einem Bild sind die Bauarbeiten deutlich zu er- kennen, wobei die noch unver- baute Ennsleite auffällt. Im selben Jahr verbrachte Anton Bruckner, wie auch in den folgen- den Jahren, die Sommerferien in Steyr, wo er im Steyrer Stadtpfarr- hof an seinen Symphonien arbei- tete. Ebenfalls 1888 wurde mit dem Bau der Steyrtalbahn begon- nen , die noch heute als eine der letzten Dampfeisenbahnen im Steyrtal verkehrt. (1914) Nationale Schwierigkeiten in der österr.-ung. Monarchie fanden ihren traurigen Höhepunkt im Attentat von Sarajevo. Auf Grund der euro- päischen Bündnispolitik brach der 1. Weltkrieg aus, der das Ende der Donaumonarchie bedeutete. Und in Steyr? Ja, auch hier wurden Blutzoll und Opfer gefordert. Es ist eine Ironie des Schicksals, daß gerade diese traurigen Augusttage des Jahres 1914 mit der Mobilmachung der Monarchie genauestens fotogra- fisch dokumentiert sind: Aufmärsche, Appelle, Feldgottesdienst bei der Jägerkaserne. Musterung der eingezogenen Pferde am Stadtplatz. Abfahrt der Truppen vom Steyrer Hauptbahnhof. Wer wird wohl zurückkommen? Am 6. September kamen bereits die ersten: Getragen und auf Feld- betten. 1917 wurde die Situation kritisch; die Verknappung an Erzen wurde durch den hohen Munitionsbedarf akut. Als letzten Ausweg ließ man in ganz Österreich Kirchenglocken einschmelzen. Auch Sankt Michael und die Stadtpfarrkirche brachten schwere Opfer. (1934) Der Frieden, der 1918 einkehrte, war trügerisch . Auf bittere Kriegs- jahre folgten Armut , Arbeitslosigkeit und politische Radikalisierung. 43

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