8. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1980/81
(1618) Prag , 1618: Aus dem Fen- ster der Prager Burg wurden kai- serliche Beamte in den Schloß- graben gestürzt. Es war dies der Auftakt zu einem der blutigsten Kriege der deutschen Geschich- te, dem 30jährigen Krieg . (1727) Zar Peter der Große ver- suchte am Beginn des 18. Jahr- hunderts Rußland zu einem mo- dernen europäischen Staat zu machen. Seine Reformen wand- ten sich gegen die altrussischen Traditionen und zielten auf die Einführung westlicher Zivilisation ab. 40 Im Zusammenhang mit den er- sten Kämpfen gegen die Prote- stanten in Böhmen erhoben sich in Oberösterreich die Bauern ge- gen die katholische Obrigkeit. Sie fanden ihren Führer in Stefan Fadinger, der sie bei der Einnah- me von Wels und der Plünderung von Kremsmünster leitete. Unter dem Druck dieser Ereignisse und ohne ka iserlichen Schutz ent- schloß sich die Stadt , sich den Bauern zu ergeben. Fadinger rückte mit 40.000 Mann auf das damalige Taborfeld vor und ließ ein Lager aufschlagen. Damit be- gann die 93tägige Herrschaft der Bauern in Steyr, die erst zu Ende ging, als Fadinger tot war und Achaz Willinger bereits schwere Verluste hinnehmen mußte. Nach der Niederwerfung der Bauern · herrschte in Oberöster- reich zur Zeit des dreißigjährigen Krieges im wesentlichen Frieden. Während in Deutschland der Krieg einem grausigen Höhe- punkt entgegenstrebte, begann man in Steyr mit dem Bau zweier wichtiger Gotteshäuser: Der Michaeler- und der Marienkirche. (1648) Beim Abschluß des West- fälischen Friedens 1648 wurde der Westtrakt des Dominikaner- klosters - heute Hauptpost - fertiggestellt. Und auch der Goldene Ochse hat- te schon Gastbetrieb. Zwei Jahre nach Peters Tod in Rußland erlebte Steyr den fürch- terlichsten Großbrand seiner Ge- schichte. Die Chronik berichtet: „ In den frühen Morgenstunden brach im Haus Ennsdorf Nr. 21 ein Brand aus, welcher durch den starken Wind rasch verbreitet wurde. Der größte Teil des Enns- dorfes brannte nieder, und das Feuer griff auf die Ennsbrücke
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