8. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1980/81

(1581) Der spanische König Phi- lipp II. setzte die katholische Gegenreformation in Spanien mit Gewalt durch. Für ihn galt die Parole: ,,Ein Reich, ein Glaube". Als er seine Rekatholisierungs- bestrebungen auch in den prote- stantischen Niederlanden ver- wirklichen wollte, traf er auf hefti- gen Widerstand. Die Spanier grif- fen zu grausamen Gewaltmitteln, um die Zivilbevölkerung einzu- schüchtern. (1613) Um 1610 hatte die evan- gelische Glaubensbewegung in Deutschland einen Höhepunkt er- reicht. Die Auseinandersetzung zwischen den beiden religiös- politischen Gruppen wurde zuse- hends härter, und besonders der Reichstag war ein Feld für die Kämpfe um die Kirchengüter. Das Reich selbst hatte sich in zwei Lager gespalten: Die nord- und mitteldeutschen Protestanten sammelten sich in der Union , die Katholiken in der von Maximilian von Bayern geführten Liga. den einzelne Bürger und die Stadt überhaupt erlitten. " Zwei der gezeigten Fotos stam- men aus dem Jahr 1899, als die Flüsse abermals einen sehr hohen Stand erreichten. Etwa aus derselben Zeit stammt diese Darstellung von Steyr. Es ist eine minutiös genaue Wieder- gabe der damaligen Stadtteile. Besondere Beachtung verdient Zwischenbrücken mit 2 Toren und dem Wasserturm, die Messe- rersiedlung am Wieserfeldplatz, rechts im Bild, sowie die damals noch fehlende Michaelerkirche. Im selben Jahr wurde auch der Taborfriedhof eingeweiht , der vor allem deshalb angelegt wurde, da in der vergangenen Pestzeit der ehemalige Friedhof bei der Bru- derhauskirche zu klein geworden war . Zwei Bauwerke Steyrs wurden da- mals fertiggestellt: Der lnnerber- gerstadel und das Schnallentor. Der lnnerbergerstadel diente einst als Korn- und Eisenwaren- speicher und gehört zu den schönsten Bauten der Stadt. Seit 1912 beherbergt er das Museum, und nach dem 1. Weltkrieg wurde auch das bekannte „Steyrer Krip- perl" hier untergebracht. Das Schnallentor trägt die Jah- reszahl 1613. Die Schießscharten hatten wohl von jeher nur symbo- lischen Charakter, denn es war ein Mauttor der Stadt gegen Nor- den und hätte nur geringen stra- tegischen Wert besessen. Die eigentliche Verteidigungslinie verlief damals vom Gleinkertor über den Wieserfeldplatz zur Sier- ninger Straße. 39

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