8. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1980/81

~omols ZEITENWENDE Steyr '45 ♦♦♦ 2. Jänner: . . . 1945 wird das Jahr der geschichtlichen Wende. Mein Glaube an die Zukunft unseres Volkes ist unerschütterlich ... Die Hitluarmre hat de-n Krieg ..,,rlorrn (Hit ler/Neujahrsaufruf 1945) ... und nichts rettet sie mehr vor dem vol lkommenen Untergang! Un- ........ '""' • - - ... - - .... """'· terstützt auf jede mögliche Weise .-zt ... fN' ..... W- .. r,..-• l~ 11._, MI .. •~-,.. _ .. _ , die Truppen der Roten Armee . .. , . I\J/' ,,{ Q._f.l....S 1 3. Mai: ... die Welt im Zeichen des Heldentodes des Führers Adolf Hit- -~ '---->ler - unseres ewigen Vorbildes... (Oberdonauzeitung 1945) Diese Meldungen bestätigten endgültig , daß der Krieg für Deutsch- land verloren war. Auch das Ende der Zerstörung Steyrs durch Bomben- angriffe war nun gekommen. Doch Not, Elend der letzten Kriegsmonate verschwanden keines- wegs mit der Ankunft der Besatzungsmächte. Diese waren zuerst auf ihre eigene Unterbringung und Verpflegung bedacht und vergrößerten damit Hunger und Obdachlosigkeit. Außerdem st ieg die Bevölkerung St_eyrs - vor allem durch Flüchtlinge bedingt - innerhalb weniger Tage von 23.000 auf 50.000 (!) an. Trotz all er Probleme begann man unter der Leitung der neuen Stadtverwaltung (Kah lig/Prokesch) sofort mit dem Wiederaufbau. Um die Arbeitslosigkeit in Grenzen zu halten, wurde in den Steyr- Werken produziert mit wenigen Maschinen, die die Russen zurückgelas- sen hatten: Feuerzeuge, Geschirr, Aktentaschen ... Flugblätter der Alliierten , ein Bestattungsverbot außerhalb von Friedhöfen und die Möglichkeit, vermißte Personen per Inserat in einer Tageszeitung zu suchen, die in allen Zonen gelesen wurde, begannen die Lage wieder zu normalisieren. 30

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