8. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1980/81

werden ca. 1600 rm täglich zur Verarbeitung transportiert. Riesige Zer- hackermesser, die wegen der hohen Abnützung 2 x/Tag gewechselt wer- den müssen , zerkleinern die ein bis zwei Meter langen Baumstämme in Sekundenbruchteilen in kleinste Stücke, die dann über ein Förderband in die 6 Kocher mit einem Rauminhalt von je 60 m 3 transportiert werden . Di e Füllung, die ca. 15 min dauert und 14 t Holz pro Kochvorgang faßt , wird bei einem Druck von 7 atü und einer Temperatur von 170 Grad Cel- sius mit Kochlauge durchgeführt. Diese Kochanlage ist mit Lignin angereichert , das in einer eigenen Abteilung auf 105 Grad Celsius vorgewärmt und anschließend bei 1200 Grad Celsius verbrannt wird. Bei diesem Vorgang wird die Koch lauge wie- der rein , Energie wird zurückgewonnen (ca. 40 Prozent des Eigenbedarfs). Eines der Rohmaterialien für die Koch lauge ist Kalk, der täglich in 7 Wag- gons angeliefert wird. Bei der Gewinnung von Kochlauge wird Kalkschlamm freigesetzt, der ebenfalls rückgewonnen wird . Allerdings ist es mit einem hohen Ener- gieverbrauch verbunden (ca. 15 t Heizöl/Tag). Der beim Kochvorgang entstandene nasse Papierbrei gelangt dann über Siebe, wo dieser entwässert wird, und über Pressen in die Trocken- zylinder, wo er durch Dampfheizung getrocknet wird . (In der Papierfabrik benötigt man ca. 150 1 Wasser für 1 kg Papier. Man kann sich den hohen Abfall an Abwässern vorstellen , wenn man bedenkt , daß pro Tag ca. 450 bis 480 Tonnen Papier erzeugt werden) . Nachdem das Papier noch über vielen weiteren Rollen geglättet wur- de, gelangt es als fertiges Produkt zum Aufwickler. Wir waren alle von den technischen Apparaturen und dem riesigen Energieverbrauch so beeindruckt , daß sich so manche noch Wochen später etwas dabei dachten, wenn sie ein Stück Papier in den Händen hielten . Burgho/zer Günther, 7. B 105

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