8. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1980/81
WEIHNACHTEN AUCH FÜR ERDBEBENOPFER Am Freitag, den 12., und am Samstag, den 13. Dezember 1980, wur- den die Eltern der Schüler des BG Steyr zu einem von uns gestalteten Adventmarkt eingeladen, der die Buchausstellung des Österreichischen Buchklubs der Jugend in unserem Klassenzimmer auflockern sollte. Anhand der großen Auswahl hatten die an Jugendlektüre interessierten Eltern die Möglichkeit, sich über das Angebot des Buchklubs zu informie- ren und Bücher über die Steyrer Buchhändler zu bestellen. Die vom Sprechtag ermüdeten Mütter und Väter konnten unsere Klasse aufsuchen , um sich mit Kaffee und Kuchen zu stärken und um da- bei von uns gebastelten We ihnachtsschmuck zugunsten der Erdbebenop- fer billig zu erwerben. Zum Verkauf wurden Christbaumschmuck, kleine Kerzengestecke und selbst gegossene Wachsmodeln, Silberdraht- schmuck und mit viel Phantasie verzierte Lebkuchen angeboten. Der An- drang war so groß, daß wir den ganzen Nachmittag Neues bastelten, um die leer gewordenen Verkaufsstände wieder zu füllen. Am Tag darauf waren die Schüler der Unterstufe eingeladen, das gro- ße Angebot an Jugendbüchern kennenzulernen . Wir konnten es kaum glauben, daß die Schüler so unerwartet großes Interesse für Buchklub und Adventmarkt zeigten. Bereits zwei Stunden nach Verkaufsbeginn wa- ren unsere Stände völlig leer. Der Erlös des Adventmarktes betrug 9.300 Schilling und wurde dem Roten Kreuz übermittelt. Wir hoffen , daß wir damit den Erdbebenopfern eine kleine Weihnachtsfreude bereiten konnten. Die 3. O-K/asse E L S A LV A D O R - VORTRAG IM BG STEYR Am Mittwoch, den 18. März 1981, hielt Herr Universitätsdozent Ossi Lehner einen schon mit Spannung erwarteten Diavortrag über EI Salva- dor. Einige Schüler erinnerten sich noch an seinen Vortrag im Vorjahr, als er über Nicaragua berichtete; auch diesmal fanden sich wieder ca. vierzig Interessierte im Zeichensaal ein. Sein Vortrag war in vier Teile geteilt, wo- bei er über die Unterdrückung des Volkes und seine systematische Aus- beutung durch die dünne, von den USA unterstützte Oberschicht berich- tete. Im dritten Teil zeigte er Photos von den Opfern des·Terrors der Mili- tärs und der - in EI Salvador kaufbaren - Todesschwadrone. In EI Salvador, einem Land südlich von Honduras in Mittelamerika mit der Größe ca. von Niederösterreich, herrscht Bürgerkrieg: Die Militärs, deren Rückgrat die USA darstellt, verfügen mit aller Waffengewalt über ein Volk, das sich seine Freiheit erkämpfen will. Jeder Widerstand der Bevölkerung wird sofort unterbunden; doch dadurch wird der Widerstand nur umso stärker. Es bieten sich Parallelen zu Nicaragua, denn selten in einem Land zeigte ein Volk eine solche Geradlinigkeit wie in Nicaragua und auch jetzt in EI Salvador. Bleibt nur zu hoffen, daß die Entwicklungen in EI Salvador ebenfalls in Richtung Demokratie gehen. Doch bis es so weit ist, wird wohl noch viel unschuldiges Blut fließen müssen . . . 100
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