8. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1980/81

In memori am Hofrat Dr. Rudolf M. Engelhardt Wenn eine Geme inschaft gede ihen so ll, bedarf es der Bereitschaft , mit dem anderen und für den anderen zu leben. Dr. Rudo lf Engelhardt hat in den Jahren, in denen er unser Direktor war, durch seine Freundschaft und se ine herz li che Offenheit die Schule zum Ort der Begegnung gemacht. Als Hof rat Dr. Enge lhardt am 24. November 1980 in se iner Heimatge- me inde Ri ed in der Rioomark zur ew igen Ruhe getragen wurde, spü rten wir, die wir ihm folgt en, we lches Erbe er uns hinterlassen hat: Sein Leben gehörte der Famili e, dem Beruf , der humanitas und der Lebensfreund- schaft. Rudo lf Engelhardt war am 3. Mai 1910 in Ri ed in der Ri edmark gebo- ren. Er besuchte das Stiftsgymnas ium in Wilher ing, st udi erte an den Uni - versitäten Wien und Innsbruck Deutsch und Geographie und unterri ch te- te - mit Unterbrechung durch vier Kriegs jahre - in Wels und in Linz. Zu Beginn des Schu lj ahres 1961 /62 wurde er Direktor am BG und BRG Steyr. In seine Dienstzeit fiel die Jahrhundertfeier der alten Steyrer Schu- le im Jahre 1963, es begann aber auch d ie schwierige Zeit der Schulraum- not und des Lehrermangels , der Erri chtung des Schulpavillons auf dem Tabor und der Planung für das neue Haus im Werndlpark . Im Augu st 1967 wurde Direktor Dr. Engelhardt zum Landesschu linspek tor ernannt , 1979 mit dem Titel eines Hofrates ausgeze ichnet. Diese äußeren Merksteine machen aber ni cht das Leben Dr. Engel- hardts aus. Er li ebte se ine Wi ssensc haft und widmete s ich der Di chtung und dem Volkst um. Er wa r ver li ebt in sein Südtiro l und teilte diese Li ebe se i- nen Lehrern und Schülern mit. Er hat ur,is Castelfeder inmitten einer arka- d ischen Landschaft zugäng li ch gemacht. Er wa r ein Freund der Jugend. Als Mitglied verschi edener Studenten- verbindungen ve rsuchte er junge Menschen in Gemeinschaft zusammen- zuführen und sie mit idealen zu erfüllen. Und er war ein Meister der Geselligkeit im kleinen und im großen Kre is. Unvergeß li ch bleiben uns die Professorenausf lüge mit Engelhardt , aber auch das herzli ch freundschaftl iche Verhältni s, das er so vielen Ko l- legen zeig t e. Groß war se in Glaube an den, der a ll em Dase in und Wissen den letz- ten Sinn gibt. Mit Hofrat Dr. Rudolf Enge lhardt ist ein Freund von uns gegangen, der uns auf der Wegstrecke, wo er un ser Begle iter war, den Glauben an den Menschen und an das Menschli che zum Auftrag gemacht hat. Dir. Dr. Karl Mayer 8

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