5. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1977/78

OStR Prof. Mag. Dr. Franz Ahammer f Als nach der Räumung des alten Schulgebäudes am Michaelerplatz, das zur Generalsanierung vorbereitet wurde, der Unterricht im Ausweichquartier Schwimm,schulstraße, der ehemaligen Haadelsakademie, am 28. Jänner 1978 wieder begann, fehlte der Senior des Lehrkörpers, der Letzte der Lehrer generation, die nach Ende des Weltkrieges hier ihren Dienst angetreten hatte: Oberstudienrat Mag. Dr. Ahammer, gerade der, der kaum jemals krank gewesen war, oder besser gesagt, der sich trotz seiner Krankheit kaum jemals dienstunfähig gemeldet hatte. Er mußte an diesem Tag nach einem Schlag anfall ins Steyrer Krankenhaus eingeliefert werden und starb dort am Sonn tag, den 29. Jänner, abends. Am 3. Eebruar wurde er von einer mehrhundertköpfigen Menschenmenge zum Eriedhof Christkindl geleitet. Damit hat die alte Steyrer Schule einen Mann verloren, der jahrzehnte lang am Michaelerplatz — und nirgends sonst! — eine hervorragende päda gogische Wirksamkeit in seinen Fächern Mathematik und Physik entfaltet hatte, der vielen Generationen von Schülern als strenger und dabei doch väterlicher Lehrer im Gedächtnis bleiben wird und der über hundert Kollegen Freund und Berater gewesen war. Dr. Ahammer wurde am 2. April 1916 in Pinsdorf bei Gmunden gebo ren, studierte nach der am Bundesrealgymnasium Gmunden mit Auszeich nung abgelegten Reifeprüfung in Wien Mathematik und Physik und wurde zwei Tage nach der Promotion zum Doktor der Philosophie (am 12. Juli 1939) zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Er machte die Feldzüge in Polen, am Balkan und in Rußland mit und wurde, da er auch die Staatsprüfung für

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