4. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1976/77

eines Volkes, ,das fortwährend in einer Atmosphäre politischer Spannung leben muß. - Dem einfachen Touristen j,edoch , der sich eher erfreuen als beschweren will, erscheint ,dieses Zusammentreffen zweier Kulturen durchaus anregend un,d bereichernd. Man beobachte in einem Autobus, mit welcher Selbstverständlichkeit fast gleichze'itig deutsch und italienisch gesprochen wird (Südtiroler Schaffner sind sprachliche Hellseher), da wird einem das Herz schwer, denkt man an die schulische Mühsal, eine Fremdsprad1e zu erlernen. Es sei noch erwähnt : Wir wohnten in Castelfeder (auf der Larndkarte nid1t zu finden, es ist nur ein Haus) und hörten inmitten einer romantischen Landschaft <lie Nachtigall „schlagen ": klagender, melancholisch-schluchzender Gesang wed1selt mit wirbelniden , ungestüm-lautstarken Tönen. Sie komponiert inu11er neue Melodien, ein unglaublich sd1öpferischer Vogel - kein Wunder, in sold1 einem Land! Prof. Kris per SCHULARZTLICHER BERICHT Die zunehmend e Zahl der übergewichtigen Schüler 1.md vor allem die Wirkungslosigkeit der, anläßlich der jährlid1en Untersuchung der Schüler, ständig wiederholten Aufforderung des Sdmlarztes, das Übergewicht durd1 entsprechende Koständerung und Kostreduktion zu reduzieren, veranlassen mich einige Worte über das Thema „Übergewicht als Kmnkheitsursad1e" zu schreiben. In den Jahren nach Ende des 2. Weltkrieges gab es aus bekannten Gründen praktisch keine Übergewichtigen. Den Medizinstudenten konnte man damals, nicht einmal an den Universitätskliniken, eine echte Gicht zeigen, sie schien ausgestorben, nur selten war es möglich, den Studenten einen sogenannten Altersdiabetes zu zeigen. Zwei typisd1e Wohlstandserkran- kun gen, die h eute jeder praktizierende Arzt zu Dutzenden in seiner Praxis zu behandeln hat . Dies nur zur Illustration. Man muß sich darüber klar sein, daß ,sowohl Ausmaß als audi Dauer des Übergewichtes an Zahl urud Schwere der Folgekrankheiten !beteiligt sind. Daher ist der Jugendlid1e mit Übergewicht viel mehr gefährdet als der Erwachsene, der erst mit 3 5 oder 40 Jahren dick gewor,den ist. Was droht dem Übergewichtigen? In erster Linie Stoffwechsderkrankun- gen, und zwar der sd1on genannte Diabetes, die Fettstoffwechselerkrankungen (Erhöhung der sog. Blut-fet te), die echte Gicht, ,die Blutdruckerkrankungen, um nur die wichtigsten zu nennen. Das Gefährliche ,daran! ist, idaß die genannten Erkrankungen zu den wichtigsten Ursachen aHer Herz- u11d Kreis- lauferkrankungen zählen. Herz- und Kreislauferkrankungen führen im mittel- europäischen Raum die Uste der Todesursachen an, erst mit ziemlichem Abstand folgt an zweiter Stelle ,der Krehs. Die Krebsbekämpfung kostet heute immense Summen und enonnen Einsatz aller ,damit befaßten Organisationen, der Arzte und sonstigen in der Heilkunde tätigen Menschen und doch läßt ,sich ,damit nur Früherkennung und Frühbehandlung, nicht jedoch die Ursache dieser Erkrankung erreichen. 45

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