4. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1976/77

CHEMIE-OLYMPIADE Seit dem Jahr 1974 ist Österreich Mitgliedsland der Chemi e-Olympiade. Der Grundgedanke di,eser Einrichtung wurde von den Mathematikern über- nommen, die sd10n mehr als ein Jahrzehnt in einen internationalen geistigen Wettstreit treten. Die Organisation im Math ematikbewerb umfaßt zwei Auf- baustufen, den sogena1rnten Grundkurs und einen anspruchsvollen Sekundar- kur.s. Die Ermittlung der beste n Teilnehmer erfolgt nach dem System der erweiterten Wettbewerbe : Kurswettbewerb - Gebietswettbewerb - Bundes- wettbewerb . Die Chemiker übernahmen das System mit der Ei nschrä nkung, daß nur ein einziger Kurs geführt wird, im H inbli ck a uf die Tatsache, daß Chemie in einer für die Wettbewerbe brauchbaren We ise nur in der Ober- stuf,e unterrid1tet wird. International gibt es die Chemie-Olympiade schon wesentl ich länger, der Eintri tt Österreichs datiert, wie schon erwähnt, im Jahr 1974. Klarerwe ise liegen die seit Beginn bete iligten Nationen noch vora n, besonders die Oststaaten, in deren Schulsystem ,diesem Zweig wesent- lich mehr Raum gegeben wird. Die inte rnationalen Mannschaftssiege gin gen bislang ausnahmslos an Oststaaten. Jedoch wurden au d1 gute Ei nzell eistungen von Österreichern erbrach t . Unsere Anstait nimmt seit 1975 an der Olympiade tei l. Die Teilnahme- bedingungen für Schül er sind einfach. Es kön nen alle Schüler von Ober- stufenklassen daran tei lnehmen, ungeachtet der Tatsache, ob sie scho n Chemie- unterricht haben oder nid1t. Weiters soll te ein Interesse im über den schuli- schen Bereich hinausgehenden Maß vorhanden sein. Dieser Vorbereitungskurs für die einzelnen Wettbewerbe erfolgt unabhängig von der AusbiJ.dungsstufe der Schüler und gliedert sich in zv,ei Teile: die theoretische Vorbereitung auf Rechenbeispi ele, wobei der math ematische Aufwand gering 1st; die praktische Vorbereitung , die besonders ,die qualitat ive un.d quantitative organische Ana- lytik umfaß t, daneben aud1 die organischen Grundreatktionen be'inhaltet. Die ersten Beispiele in Theorie und Praxis si nd so gewählt, daß sie aud1 dem Anfänger keine besonderen Schwierigkeiten bereiten. Mit zunehmender Vor- bereitungszeit wird der Schwierigkeitsgrad kontin ui erlid1 erhöh t, bis da1rn aud1 Sd1 i.il er der 0. Klassen in der Lage si nd , echte Olympiaa ufgaben zu lösen. Die Vorbereitungszeit beträgt zwei Wod1enst unden, wobei g11t die Hälfte dieser Zeit dem Schüler zum selbständigen Experimentieren zur Ver- füg1111g <Steht. Nad1 nunmehr zweijähriger Erfahrun g mit diesem Metier besitzt unsere Sdrnle ein entspred1end ausger üstetes Labor, für die th eoretisch e Vorbereitung liegen ausgezeichnete Skripten vor, eines davon stammt vom Vorjahrssieger Johannes Fröhlich. Die Finanz ierung erfolgt durd1 besondere Geldmittehuweisung durch das Unterrichtsministerium. Schon im ersten Jahr unserer Teilnahme ist es ge lungen, zwei wid1tige Hürden zu neh men und bis in ,den Bundeswettbewerb vo rzustoßen. Der da - malige Kurs unserer Sdlllle umf aßte 12 Teilnehmer, von denen sich die sechs Besten für den in Linz abgehaltenen Gebi etswettbewerb qualifizierten. Wegen der Matura konnten ab er nur 5 Teiln ehmer nach Linz entsa ndt werden. Das Gebiet des Linzer Berwerbes umfaßte die Bundesländer Oberösterre,ich , Salz,- burg, Tirol, Vorarlberg und Kärnten. Die Teilnehmer stammten aber nur aus den beiden erstgenannten Ländern. Die besten acht Teilnehmer qualifizier- ten sich für den Bundeswettbewerb in Raach. Der Sieger des Gebi<etswettbe- 38

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