1. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1973/74

für Anfragen bezüglich der Lehramtsstudien an der Universität und der Pädagogischen Akademie zur Verfügung stellte. Mit der neuen Form der Maturantenberatung ist es möglich geworden, den Maturanten Einblick in das Studium aus praktischer Sicht zu geben. Darüber hinaus liegt der große Wert in der zwanglosen Form des offenen Gesprächs. Wir Maturanten des Jahrganges 1973/74 danken Herrn Prof. Mayer für seine Initiative und hoffen, daß es nach diesem Modell möglich sein wird, die Berufsberatung auch in Zukunft auf breiter Basis interessant und informativ zu gestalten. Peter Lechner, Diana Radler SCHULERBERATUNG VIA FERNSEHSCHIRM Einen neuen Weg ging das Gymnasium im Werndlpark im heurigen Jahr bei der Beratung der Schüler in den 2. und 4. Klassen. In diesen Klassen müssen sich die Schüler über ihre weitere Laufbahn an der AHS entscheiden: Sollen sie nach den ersten zwei Klassen AHS das Gymnasium oder des Reail- gymnasium besuchen? Diese Unterscheidung ist umso schwieriger, da die Wahl der Schulform in Steyr auch zugleich die Wahl des Schulhauses ist. Um Eltern und Schülern diese Entscheidung durch eine genügend umfassende Information zu erleichtern, hat ein Professorenteam mit der neuen sch,ul- eigenen Videorecorder-Anlage eine TV-Sendung zusammengestellt, die den Schülern und Eltern jederzeit vorgeführt werden kann. Die TV-Beratung geht davon aus, daß das österreichische Schulwesen seit der Schulreform von 1962 mit seinen verschiedenen Schultypen und Schulformen, die zur Matura führen, den verschiedenen Begabungsrichtungen der Schüler stärker entgegenkommt. Die richtige Entscheidung kann also nur darin liegen, die Schulform zu wählen, die der Begabung des Schülers am ehesten ent- spricht. Nur so kann sich die Begabung am besten entfalten. Während das Re a I g y m n a s i u m ab der 3. Klasse seinen Schwerpunkt auf den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht verlegt, bietet sich das Gymnasium in zwei Richtungen an : Die Oberstufe des Gymnasiums, die nur als Fortsetzung der Unterstufe des Gymnasiums denkbar ist, wird als Neusprachliches und als Realistisches Gymnasium geführt. Das Neu - sprach I ich e Gy m n a s i u m ist durch Französisch als 3. Fremdsprache der eigentliche Sprachentyp, das Re a I ist i s c h e Gy m n a s i u m ist nach beiden Seiten offen. Es betont sowohl die Sprachen als auch die naturwissen- schaftliche Seite : Darstellende Geometrie ist in der 7. und 8. Klasse verbind- lich. Das Realistische Gymnasium entspricht somit in Aufbau und Verteilung der Fächer am ehesten dem Schultyp, der in Steyr bis zur Schulreform als ,,Steyrer Realgymnasium" geführt worden ist. Der Erläuterung der Schulformen nach den Stundentafeln des Lehrplans folgen im TV-Bild kurze Stellungnahmen von Fachprofessoren zu den einzel- nen Schwerpunkten des Gymnasiums: Warum wird im Gymnasium auf Latein Wert gelegt? Welche Bedeutung hat Französisch in der Oberstufe? Bietet das Gymnasium genügend Unterricht in den naturwissenschaftl. Fächern an? Das TV-Bild wurde den Schülern der 2. und 4. .Klassen vorgeführt, es diente aber auch den Eltern im Rahmen eines Informationsabends zur Grund- information und Gesprächsgrundlage. Aufgabe der Schule ist es, Eltern und Schüler zu beraten. Das TV-Bild und das Gespräch mit Professoren sollten diese Entscheidung erleichtern. Prof. Mayer 33

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