1. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Steyr 1973/74

Untersuchung unterzogen, zusammen 356 Schüler und Schülerinnen. In fast 25 Prozent der Fälle war es notwendig , die Eltern darauf aufmerksam zu machen, daß weitere ärztliche Untersuchungen bzw. Behandlungen notwendig sind, da die festgestellten Mängel bisher nicht bekannt waren. So konnten z. B. nicht bekannte Sehfehler bei ca. 10 Prozent aller Untersuchten fest- gestellt, und eine entsprechende Brillenkorrektur empfohlen werden. Mängel auf orthopädischem Gebiet nahmen den 2. Platz in der Häufigkeit der fest- gestellten Mängel ein . Auch ein ige ernstere Erkrankungen auf dem Gebiet der Inneren Medizin konnten entsprechender Klärung zugeführt werden. Die Auswertung der, anläßlich der Schüleruntersuchungen ausgegebenen Elternfragebogen ergab, daß in ca. 30 Prozent die Frage nach einer durch- gemachten Rötelnerkrankung der Kinder verneint wurde. Diese Tatsache wurde zum Anlaß genommen , die Schülerinnen der 8. Klassen über die so- genannte Rötelnembryopathie aufzuklären. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung des Kindes im Mutterleib, die Mißbildungen zur Folge haben kann , und dann vorkommt, wenn eine Frau während der ersten Schwanger- schaftsmonate an Röteln erkrankt. Da die Rötelnerkrankung eine ständig vorkommende Infektionskrankheit besonders des Kindesalters ist, sind nur die schwangeren Frauen vor einer Rötelnerkrankung sicher, die schon früher einmal an Röteln erkrankt waren, oder gegen Röteln geimpft wurden. Auf die Möglichkeit einer derartigen Schutzimpfung wurde eindringlich hinge- wiesen. Die beste diesbezügliche Maßnahme wäre allerdings die Röteln- reihenimpfung aller Mädchen vor dem Eintritt in die Pubertät, also etwa im 11 . oder 12. Lebensjahr, da diese Impfung keinesfalls während einer Schwangerschaft erfolgen darf und andererseits die Frau innerhalb der ersten beiden Monate nach durchgeführter Impfung nicht schwanger werden soll . Abschließend möchte ich nicht versäumen, mich ausdrücklich für die ver- ständnisvolle Unterstützung meiner Tätigkeit durch die Direktion und durch den gesamten Lehrkörper des Bundesgymnasiums zu bedanken , da erst sie eine sinnvol le Tätigkeit des Schularztes ermög licht. Dr. Friedrich Honsig JUGENDROTKREUZ Unter der Leitung von Herrn Oberstudienrat Prof. Dr. Erich Grandy faßte die Jugendrotkreuzgemeinschaft unserer Schule eine Reihe von Plänen, die erst durch die überwältigende Hilfsbereitschaft der Schüler verwirklicht werden konnten. So unpersönlich und lästig es oft auch erscheinen mag, Geld für eine „ gute Sache " herzugeben , so notwendig sind diese Geldspenden für das Funktio- nieren des Jugendrotkreuzes und der Jugendrotkreuzgemeinschaft unserer Schule. Die 851 Mitglieder spendeten am Beginn des Schuljahres 5106 Schilling als Notgroschen, der Verkauf der Weihnachts- und Muttertagskarten erbrachte einen Betrag von 1687 Schilling . Es gehört sicherlich eine Portion Selbstüberwindung dazu , mit der Sammel- büchse durch die Stadt zu gehen . Einigen unserer Schüler gelang es, auf diese Weise ihre Menschenkenntnis zu erweitern und einen Betrag von S 3055,20 zu ersammeln . Als Helmut Klanner aus der 5. C von der Jugendrotkreuz-Schulsprechertagung die Anregung mitbrachte, die Schüler unserer Anstalt über den Fall des ge- lähmten Robert Sandler zu informieren und um Spenden für den Kauf eines Rollstuhls zu bitten , ahnte keiner von uns, welch hohe Beträge einige Klassen 31

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