1252 kommt Steyr unter die Herrschaft König Premysl Ottokars, der die Stadt besetzte. Er trifft mit Diet¬ mar von Steyr, der die Stadt nach dem Tode Friedrich des Streitbaren in seine Gewalt gebracht hatte, einen Vergleich, nach welchem Dietmar das Burglehen belassen wurde. Die Burg bekommt eine böhmische Besatzung, die bis 1276 andauert. 1282wird Steyr endgültig habsburgisch. erhält die Stadt von Herzog Albrecht I. ein großes „Privileg“, durch welches dem werdenden Gemein¬ 1287 wesen ungehinderte Entwicklung in Bezug auf Handel und Gewerbe gesichert erscheint. („Wer immer Eisen oder Holz in die Stadt gebracht, soll daselbst drei Tage verbleiben und sein Eisen und Holz den Steyrern auf offenem Markte zu den gewöhnlichen Preisen und festgesetzten Bedingungen hint¬ anzugeben willig sein.“) Die Steyrer eisenverarbeitenden Handwerker konnten sich so das beste Roh¬ —Die Stadtpfarrkirche wird urkundlich erwähnt. material für ihre Erzeugnisse aussuchen 1302 Großer Stadtbrand. Das Bürgerspital wird von Elisabeth, der Gattin Herzog Albrechts, gestiftet. 1344 Der erste urkundlich genannte Lehrer ist „Franciscus der Schulmaister ze Steyr“. 1347 Herzog Albrecht verleiht der Stadt ein Jahrmarktsprivilegium. 1348 Pestfälle in der Stadt. In diesem und im folgenden Jahre 1349 ereignen sich Erdbeben. 1357 neuerliche Pestfälle. erhält die Stadt vom Landesherrn Herzog Albrecht das Recht, einen eigenen Stadtrichter zu haben. 378 Die noch heute im wesentlichen gültige Grenzziehung zwischen Oberösterreich und Steiermark wird 1379 durch Herzog Albrecht und seinen Bruder Leopold veranlaßt. Ueber Beschluß des Rates und der Bürgerschaft Neubau der Stadtpfarrkirche vermutlich durch Hans 1443 Puxbaum. König Ladislaus Posthumus begehrte von seiner Mutter, die Steyr als Witwensitz besaß, Abtretung 1452 der Burg und Stadt. Kaiser Friedrich war nicht einverstanden. Er ließ deshalb Stadt und Schloß durch Heinrich von Liechtenstein besetzen. Nach dem Tode Ladislaus' wird Albrecht VI. Besitzer der 1457 Stadt. Dieser verpfändet Steyr, wegen Geldmangels, an Georg von Stein. 1463setzte sich Kaiser Friedrich III., der Bruder Albrechts VI., nach dessen Tode mit Waffengewalt in den Besitz der Stadt, da Georg von Stein die Abtretungssumme von 6000 Dukaten nicht akzeptierte und Stadt und Schloß behalten wollte. erhält der Erzbischof von Gran, Johann Beckenschlager, von Kaiser Friedrich Schloß und Stadt Steyr 1476 als Pfand auf Lebzeiten für dem Kaiser geborgte 100.000 Goldgulden. Beckenschlager ließ den jetzi¬ gen Schloßpark anlegen und das Schloß herrichten. zerstörte ein Brand den fast vollendeten Turm der Stadtpfarrkirche. 1479 Das jetzt noch bestehende Kollertor wird erbaut. In dieser Zeit wird die Stadt stark befestigt, das 1480 Wachthaus am Tabor gebaut und Enns= und Steyrdorf mit Mauern, Toren und Gräben versehen. 1483 Patent Kaiser Friedrich III., wonach alles in Eisenerz erzeugte Roheisen nach Steyr als Stapelplatz nördlich des Gebirges gebracht werden soll. Die Roheisenverfrachtung von Hieflau aus erfolgte auf der Enns oder der Eisenstraße. 2 4 gibt Maximilian I. der Stadt die Erlaubnis, einen eigenen Bürgermeister zu wählen. 1499 1500tritt Caspar Flädarn als erster gewählter Bürgermeister sein Amt an. Die vom Magistrat entworfene Polizeiordnung wird genehmigt. K17 brannten in Ennsdorf 35 Häuser ab. 1511 Die Stadt darf rotes Siegelwachs, ein Vorrecht vornehmer Adeliger, verwenden. 1512 1519 Neuerliche Pestfälle in der Stadt. brannten in Steyrdorf 100 Häuser. Viele Brände sind auf schlechte Löschanlagen und die mangelhaf¬ 1520 ten Beleuchtungsmittel zurückzuführen. wird die Stadt neuerlich durch eine Feuersbrunst heimgesucht. Das Stadtbad, die Stadtpfarrkirche, 1522 die Dominikanerkirche und 55 Häuser sowie der Pfarrhof und zwei Tore brennen ab. Die Stadtpfarr¬ kirche bleibt von 1522 bis 1628 Ruine. Ferdinand, ein Bruder Kaiser Karl V., dem Stadtrichter das verleiht der neue Landesherr, Erzherzog 1523 Recht, über Tod und Leben zu urteilen. Die Wirren der Glaubenskämpfe dehnensich auch auf Steyr aus. Der Magistrat teilt die Stadt und 1525 Vorstädte zum ersten Male in Viertel und ernennt Viertelmeister. 1529 Türkische Reiter Soliman II. unter Kasim Pascha verheeren die Umgebung Steyrs, können aber nicht in die Stadt eindringen. 1532 plündern neuerlich türkische Heerscharen die Umgebung Steyrs und werden von Hans von Ungnad aus Steiermark zwischen Heuberg und Stadlkirchen in die Flucht geschlagen. 1540 neuerlich Großfeuer in Ennsdorf. 1541 befiehlt der Magistrat, daß die Bewohner der Stadt dem Protestantismus entsagen mögen.
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