Chronik von Garsten

47 war die ganze Taz19 704 fl 4 s - ₰. Im folgenden Jahre betrug der Pacht 400 fl. 1726 beschwerte sich der Hofwirt über den hohen Musikimpost (Musikabgabe). Schulden haten das Schleiferer-, Schneider- und Schuhmacherhandwerk. 1784 sollte kein Hochzeit und Totenmahl gehalten werden, daher „die Einnahmen zurückgehen, zumal keine Landstraße vorbeigehet“. Man sieht, die Wirte haten auch damals ihre Sorgen. Die Gästeliste verzeichnet unter andrem vom Jahre 1610 bis 1614 einen Lakai, „so selbander mit 2 Falken über Nacht dagelegen“, dann einen französischen Koch mitseinem Weib, drei Jesuiten, ein weißer Mönch und einen aus Welschland. 1613 verzehrten die Astanten von Lambach bei der Ankun� des Kaiser Mathias in Garsten um 1 fl 4 s 8 ₰. Es war dies die berühmte Cantorei, die auch anderwärts au�rat, so in Kremsmünster.20 Aus dem gleichen Anlass wurden hier die Offiziere des Kaisers bequar�ert. Im kühlen Keller der Taverne gab es 1748 allerhand Weinsorten. So 64 Eimer Pürgwein zu 10 fl., 43 E. 18er zu 6 fl., 43 E. gerichten 14er zu 4 fl., ferner 63 E. 1747 Landwein zu 4 fl. 4 s, 199 E. zu 5 fl 4 s, 437 E. zu 4 fl 4 s, ferner Rot- und Weißwein „in Zapfen“ (angezap�) zu 3 fl. 4 s. Um den Betrieb der Taverne in Ordnung zu halten, erließ Abt Anselm 1687 für den Pächter eine Anweisung. An Sonn- und Feiertagen, ja auch an Wochentagen sollen Pächter und Angestellte der Messe beiwohnen. Während des Gotesdienstes gibt es keinen Ausschank. An Fastagen wird kein Fleisch ausgespeist. Der gute Trunk muss zu gemessenen Preis verabreicht werden. Verdäch�ge Gäste müssen dem Hofrichter gemeldet werden. Die Schulden dürfen nicht zu hart eingetrieben werden. „Und weilen der Wirt ein Musikus ist, soll er sich sowohl außer als inner des Chores gebrauchen lassen, zu geistlicher und weltlicher Musik.“21 In der Liste der ehrsamen Gastwirte scheinen auf, zunächst als Pächter: vor 1604 Andreas Strauss,22 dann Jacob Sebas�an Wepl, Weinhauer in Krems, der 1613 starb. Seine Witwe Sabina führte das Geschä�,23 das in Erbpacht gegeben war, noch einige Jahre weiter. Im Jahre 1620 wird Hans Spindler genannt, der ein Verwandter des Abtes Spindler war. Nun folgt eine längere Unterbrechung. Die bisher genannten waren noch in der alten Taverne tä�g. Unterdes wurde die neue gebaut.24 Die Liste, die wohl nicht vollzählig ist, weist auf: 1684 Ernst von Behamstein, 1686 Peter Grässl, 1687/94 Elias Ferer, der die Anweisung des Abtes Anselm erhielt. Aber 1713 wurde bereits der Verkauf geplant und 1714 übernahm Mathias Zöchmann aus Lambach die Ho�averne um den Kaufschilling von 4200 fl und 100 Speciesdukaten (400 fl), zusammen 4600 fl. Der Kau�ontrakt ist mit 22.1. unterzeichnet. Auch Stallungen 19 Till II., S. 166 a. Abt Roman Rauscher kau�e 1658 vom Staate den Taz um 8800 fl zurück. Das war auch zu Gunsten der Pächter. 20 O.Ö. Heimatbläter Jg. 15, He�. 1, S. 8. 21 Alles aus G.A. wie oben. 22 Lindner, Annalen, S. 118. 23 G.A., Bd. 17, N. 1. 24 G.A., Bd. 22 und Lindner, S. 314.

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