30 Oben an der Decke des S�egenhauses prangt Reselfelds Meisterstück, der Pegasus in drei künstlichen Wendungen. Auch ließ der Abt eine Art Uhr im S��e anfer�gen, die Chore im Refektorium und in 48 Zellen den Konventualen die Stunden anzeigte. Der letzte Bau, den Anselm außerhalb seines Klosters aufführte, ist das schöne Kirchlein Christkindl auf einer ziemlich steilen Anhöhe am rechten Ufer der Steyr, das er in Form einer Rotunde nach dem Modell von Santa Maria Rotunda in Rom bauen ließ; der danebenstehende große Pfarrhof ist ebenfalls sein Werk. Obwohl alle diese Gebäude ungeheure Summen Geldes verschlangen, bestrit doch Anselm auch die großen Steuern, die infolge des Krieges mit den Türken und Franzosen gefordert wurden. Bald nach dem Antrite seiner Abtwürde musste das S�� 1000 Gulden Steuern zahlen und im Jahre 1684 abermals 1000 Gulden bloß für die Besitzungen des S��es im Lande ob der Enns. Als im Jahre 1685 vom Kaiser Leopold I mit Bewilligung des Papstes der drite Teil, der seit 60 Jahren neu erworbenen Besitzungen der Klöster gefordert wurde, fielen auf Garsten 4783 Gulden. 1703 und 1704 kam noch die Dezimalsteuer dazu, das Kirchensilber wurde eingezogen und 1705 eine Anleihe von den Klöstern erhoben, wozu Garsten allein 25.000 Fl. binnen 4 Wochen erlegen musste. Die kluge Sparsamkeit und die gute Verwaltung ermöglichten es, solche Summen zu zahlen. Viel tat er auch für seine Vaterstadt Steyr. Einmal untersuchte er daselbst die Kirchenrechnungen; da es nicht s�mmte, setzte er anderen Verwalter des Kirchenrechtes ein. Eine große Wohltat erwies er der Stadt dadurch, dass er im Vereine mit Buel, dem Syndikus der landesfürstlichen Städte, ihr wie auch den anderen Städten, als sie hohe Rüstgelder zahlen sollten, einen bedeutenden Nachlass bewirkte; daher spendeten die se dem Abte einen silbernen, vergoldeten Becher, der mit den 7 Wappen geziert war (Pritz, Seite 78). Weil das S��shaus in Linz zu klein war, verkau�e er dies um 3500 Gulden an den Abt Marian von Mondsee und kau�e „von Johann Max von Kauthen ein Freihaus in der unteren Pfarrgasse, wozu auch in der Vorstadt bei der Luedl ein Garten gehörte“ Dazu kau�e er das gleich anstoßende Gebäude gegenüber der Pfarrkirche vom Magistrate um 2100 Gulden. Er richtete in diesen Häusern schöne Zimmer ein, die heute zu einem Lyzeum umgebaut sind. Die noch vorhandene Inschri� in einem Saale: A. A. Z. G. (Anselm Abt zu Garsten) sollte auf ihn hinweisen. Im Jahre 1692 wird Oberösterreich von einer gewal�gen Hungersnot heimgesucht. Abt Anselm und Graf Gundacker von Starhemberg wurden deshalb mit der Versorgung von Getreide beau�ragt. Sie kau�en in Niederösterreich 6.000 Metzen Getreide, wovon 1.000 Metzen auf der Enns nach Steyr gebracht wurden, wo es Offiziale des Abtes auf dem Stadtplatze billiger verkau�en, als es gekau� worden war. Anselm genoss großes Vertrauen beim Landeshauptmann in Linz, der sehr gern seinen Rat hörte. Als es galt, im Jahre 1704 an der Enns Befes�gungen gegen den Feind zu errichten, wurde er in die Kommission eingesetzt und leitete mit Hilfe seines S��srichters Mar�n Eitelberger das ganze Unternehmen. Er bekleidete auch die Stelle eines Landrates in Linz und erhielt von den Ständen zum Danke für die vielen geleisteten Dienste eine große Monstranz und eine schöne silberne Tasse. Kaiser Josef I. verlieh
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