29 (Der Sarg ist jedoch nicht sichtbar, da er eingemauert ist Am 27. Juli dieses Jahres wurden auch die Überreste des hl. Berthold von der Pfarrkirche in die neue feierlich übertragen, und zwar zu dem nach ihm benannten zweiten Altare. Um diese Zeit hate Anselm auch die Lauren�us- oder Sebas�anskapelle, in welcher die Gru� der Losensteiner und Starhemberger war, wegen Baufälligkeit abbrechen und neu errichten lassen. Während die alte von der S��skirche getrennt war, steht die jetzige mit der Kirche in Verbindung. Franz Anton, Graf von Losenstein, Dompropst von Passau, der letzte dieser alten Familie, hate zum Umbau 900 Gulden gespendet. Der ganze Bau kostete 1260 Gulden. Diese Kapelle in der die Gundackare von Steyr, die Ahnherren der Starhemberger und Losensteiner begraben sind und wo auch mehrere Mitglieder der mit diesen verwandten Familie Auersperg ihre Ruhestäte haben, gehört überhaupt unter die Merkwürdigkeiten von Garsten; man wandelt da auf uralten Grabsteinen mit Abbildungen von Losensteinern und mit Inschri�en, die aber kaum lesbar sind. Außer diesen befinden sich drei große Monumente aus Stein im go�schen Geschmack, mit Darstellungen von Taten zu Land und zur See mit Pyramiden und einem Visier. Auf einem von diesen liegt in voller Rüstung, aus Marmor gehauen, ein sterbender Riter auf ein Kreuz blickend, wobei ihm ein Engel den Kopf stützt. Es ist dies das Grabmal des Grafen Achaz von Losenstein, welcher 1497 zu Linz starb (Pritz, Seite 75). Die beiden anderen sind die Grabmäler des Achaz und Dietmar von Losenstein. In der Gru� dieser Kapelle ruht unter anderen Franz Anton, der 1692 starb; seine Leiche kam zu Wasser nach Garsten und wurde dort in der Gru� versenkt. Als die S��skirche vollendet war, wurden sie am 29. September 1693 vom Grafen Johann Philipp von Lamberg, Bischof von Passau eingeweiht. Abt Anselm hate auch in dem zu Garsten gehörigen Pfarren vieles entweder neu gemacht oder verschönert und verbessert. So vollendete er den Pfarrhof in Steyr; ferner ließ er dort für die Pfarrkirche einen neuen Hochaltar bauen, die Kanzel und die Orgel erneuern. Er verschönerte die Kirche zu St. Ulrich durch neue Altäre, für Ternberg errichtete er den Hochaltar, dessen Bild Reselfeld malte, der auch für Großraming und Neus�� neue Gemälde machte. Natürlich tat er auch sehr viel für die Verschönerung der Kirche in Gaflenz und in den anderen Pfarreien. Da nun aber die neuen Bilder und Altäre teils der Benedik�on teils der Konsekra�on bedur�en, suchte er beim Papst um diese Gewalt an, die er auch 1690 und im Jahre 1692 gleich für drei Jahre erhielt. Nachdem er die Kirche herrlich ausgestatet hate, sorgte er für die Herstellung mehrerer S��sgebäude. So hat er die in Nußdorf und Sievering von den Türken vernichteten Häuser wieder au�auen lassen; um diese Zeit entstanden neben der Kirche eine neue Abtei, die Bibliothek, in die wich�gsten Werke aufgenommen wurden, deren Zahl später über 10.000 hinauss�eg, ein großer Teil des Gastraktes und die Kellerräume (Pritz, Seite 77). Schließlich erbaute er den herrlichen Saal mit dem ebenso großar�gen S�egenhaus; „er hate 7 Musichöre“ und es zierten ihn herrliche Gemälde Reselfelds Darstellungen von Schlachten und Siegen gegen die Türken.
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