23 Orden der Zisterzienser in den der Benedik�ner übergetreten war. Seine Tä�gkeit zeigte sich bald auf verschiedenen Gebieten. Da er sich in Linz o� länger au�alten musste, kau�e er da ein Haus am Ende der oberen Pfarrgasse, dem Kollegium der Jesuiten gegenüber (jetzt Nr.57), das er bald vergrößerte. Was die Seelsorge in Steyr betri�, tat er sich mit ihr sehr schwer; es blieb ihm nämlich kein Pfarrer, da sie alle von den Protestanten sehr viel zu leiden haten. So reiste er denn nach Wien und brachte den berühmten Domherren und Professor Dr. Thomas Ruff mit sich herauf nach Steyr, der sich viele Mühe gab, durch Predigt die Bürger zu bekehren. Leider war seine Wirksamkeit beschränkt, da er nach 2 Monaten die Würde eines Propstes des S��es Klosterneuburg übernahm (Pritz, Seite 55). Nur kurze Zeit gönnte das Schicksal dem Kloster Garsten den Besitz des vortrefflichen Abtes Alexander. Im Jahre 1600 war er bereits Administrator von Kremsmünster und am Anfang des folgenden Jahres nahm er schließlich ganz Abschied von Garsten, nachdem er schon im vorhergehenden Jahr zum Abt von Kremsmünster gewählt worden war. Nach der Abreise Alexanders von Garsten schrit man nicht sogleich zu einer neuen Wahl, sondern man wartete bis Juli zu. Doch fehlte es in dieser Zeit nicht an aufrührerischen Erhebungen von Seite der Protestanten, wie sich solche ö�ers Lu� gemacht haten und von denen eine der ärgsten in diese Zeit fällt. Als nämlich am Markustage des Jahres 1661 vom Kloster Garsten eine Prozession in die Stadtpfarrkirche ziehen wollte, der der Pfarrer mit einiger Begleitung entgegen zog, warfen Handwerksburschen und viele andere Leute Steine auf die betende Schar, zerbrachen die Fahnen, misshandelten die Priester und jagten die Prozession auseinander (Edlbacher, Seite 216). Ein Novize flüchtete in seiner Verzagtheit über den Berg hinab, stürzte in die Enns, aus der er noch geretet werden konnte (Pritz, Seite 57). Der Stadtpfarrer erhielt am Kopfe eine schmerzliche Wunde, an deren Folgen er später wahnsinnig wurde. Als verlangt wurde, dass die Sache untersucht werde und die Schuldigen einer Bestrafung zugeführt werden sollten, weigerte sich die städ�sche Obrigkeit aus nich�gen Gründen (Edlbacher, Seite 216). Die neue Wahl wurde in Garsten am 28. Juli vorgenommen, bei der Johann Wilhelm I zum Abte gewählt wurde. Er war ein fester Charakter, widmete sich fleißig den Wissenscha�en und war Magister der Philosophie (Pritz, Seite 58). Aus einem Schreiben an den Magistrat geht hervor, dass er sich das Ziel setzte, überall katholische Priester, Schullehrer und Beamte anzustellen und die Bes�mmungen des Kaisers hinsichtlich der Gegenreforma�on durchzuführen. Er verlangte die Schlüssel der Spital- und Dominikanerkirche und zum Gotesacker. Er erreichte dies auch unter Mithilfe des Landeshauptmannes von Linz. Sein Erfolg war aber nur von kurzer Dauer. Kaiser Rudolf II musste unter anderem auch Osterreich seinem Bruder Mathias abtreten, der seinen Untertanen Religionsfreiheit bewilligte. Sofort wurde in der Spital- und Bruderhauskirche der lutherische Gotesdienst wieder eingeführt, dem nun der Abt machtlos gegenüberstand. Nur eines brachte der Abt mit dem Magistrate zustande, nämlich eine Kirchenrechnung von den fünf vorhergehenden Jahren, die ihn völlig zufrieden stellte (Pritz, Seite 60).
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