Leopold Arthofer - Geschichte von Garsten

90 Die ersten Häuser im Dambachtal verdankten dem Kloster Garsten ihre Entstehung. Jene Häuser aber, die später erbaut wurden, gehörten zur Herrschaft Steyr, der sie auch robot¬ pflichtig waren. Ihre Bewohner mußten für die Herrschaft die Heuernte besorgen helfen, Wild hüten und Fuhrwerke auf den Damberg leisten. Kaiser Leopold I. befand sich im Jahre 1680 anlä߬ lich einer Hirschjagd auf dem Damberg und nahm auf der höchsten Spitze des Berges in einer Laubhütte sein Mittag¬ mahl ein. Kaiser Karl VI. begab sich am 26. September 1729 ebenfalls auf den Damberg, um dort auf einer „Klopfpirst“ ein Glück zu versuchen. Im Jahre 1741 fielen die Franzosen mit den Bayern vereint in Oesterreich ein. Die Bayern verschanzten sich da¬ mals auch in Dambach und die Talbewohner mußten ihnen als Arbeiter Dienste leisten. 1863 trat in Dambach der Typhus so bösartig auf, daß einzelne Häuser vollständig ausstarben. Am 11. Mai 1889 brachte eine gewaltige Ueberschwemmung dem Tale großen Schaden. An diesem Tage gingen zweimal, um 5 Uhr nach¬ mittags und gegen 7 Uhr abends, über das Dambachtal heftige Wolkenbrüche nieder; von allen Höhen schoß die Wasserflut nieder und der Bach schwoll zu einer noch nie gesehenen Höhe Er durchbrach die Ufer, überflutete das ganze Tal, an. weg schwemmte ungeheure Holzmassen fort, trug die Brücken Der und zerstörte auf weite Strecken die Straße vollständig. Schaden belief sich auf viele Tausende von Gulden. Der Dambach wird durch seine Hochwässer immer eine Sorge der an ihm wohnenden Leute bleiben. * Geschichte von fllühlbach. Auch in Mühlbach blühte einst das Geschäft der Nagel¬ Zahlreiche Schmiede fanden lohnenden Verdienst schmiede. und standen mit den Steyrer Bürgern in reger Geschäfts¬ Einzelne Steyrer besaßen schon in alter Zeit verbindung. in Mühlbach Güter. Als im Jahre 1360 der reiche Steyrer Bürger Jakob¬ Kündler starb, vermachte er dem Kloster Garsten das „guet in dem graben im Mülpach da der Weber aufsitzt", welches dem Kloster jährlich 40 Pfennig Geld, zwei Metzen Korn, ein Schaff Hafer, sechs Hühner, zwei Käse und 30 Eier Derselbe Jakob Kündler vermachte der Pfarre ablieferte. „St. Gyligen ze Steyer daz guetel im Mülpach, da Fridel der Müller aufsitzt". Dieses lieferte an das Kloster jährlich 82 Pfennig, 10 Metzen Hafer, zwei Metzen Korn, 1 Lamm, 8 Hühner, vier Käse und 60 Eier.

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