Leopold Arthofer - Geschichte von Garsten
Die Vorgeschichte der Gegend von Stepr. Die Relten. Das erste Walten der Geschichte in den Gegenden, die wir bewohnen, ist uns unerschlossen geblieben; kein Zeichen, kein Jund, keine Andeutung und keine Spur verrät uns jenen Menschen, der sich hier in den ältesten Zeiten gegen die natür¬ lichen Feinde, die Tiere des Urwaldes und die Gewalten der Natur, zur Wehr gesetzt hat. Nur das geistige Auge läßt uns erschauen, wie ihm Mut, List und Ausdauer das Leben erhalten haben. In weiterer Entfaltung seiner Kräfte zähmte er die Tiere, wurde Hirte und später Landbebauer, aber seinen Namen kennen wir nicht. Erst im dritten Jahrhundert vor Christus fällt auf die Menschen in unserer Gegend zum ersten¬ mal das Licht der Geschichte. Die Sage erzählt, daß die Kelten 600 Jahre vor Christus in Gallien (dem heutigen Frankreich) wegen Ueber¬ völkerung sich nicht mehr zu ernähren wußten. Auf Befehl des Königs Ambigates zogen dessen Neffen Bellowes und Sigowes gegen Osten, um neue Wohnsitze zu suchen; letzterer ging über den Rhein und kam in das waldige Bergland an der oberen Donau. Mehr und mehr nach Osten vorschreitend, verbreitete sich die keltische Bevölkerung längs der Alpen bis an deren östliche Ausläufer an der Donau. Wir sehen nun, wie sich dieses Volk von der Donau bis in das Gebirge hinein seßhaft macht, und wenn auch in unserer Gegend keine Spuren der Keltenzeit zu finden sind, so läßt doch die Beschaffenheit des Bodens einen untrüglichen Schluß zu, daß die Kelten ge¬ wiß auch in der Gegend von Steyr Ackerbau und Viehzucht betrieben haben, während ihre Stammesbrüder in der Nach¬ barschaft mit Bergbau auf Salz und Eisen sowie mit In¬ dustrie beschäftigt waren. „Dieses eitle, prunksüchtige Volk trägt einen dünnen Haar¬ ring um das stolze Haupt gezogen; dieses ist von einem Helm bedeckt, der in drohende Tiergestalten oder wehende Jeder¬ büschen ausläuft; die Ohren sind mit Bernstein beringt. Dem einen deckt ein schimmernder Metallpanzer die breite Brust,
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