Leopold Arthofer - Geschichte von Garsten

87 storben, der heilige Chorgesang ist verstummt! Möge der selige Berthold, Garstens Erzabt, getreu seinem Versprechen: „Ich werde Euch nie verlassen!“ wie ein Schutzgeist über den Ge¬ filden Garstens bleiben zum Segen der Pfarre in guten und bösen Tagen! * Beschichte des Dambachtales. Die eine kleine Stunde südöstlich von Garsten gelegene Ortschaft Unterdambach liegt an beiden Ufern des Dam¬ baches und grenzt im Norden und Osten an das Gemeinde¬ gebiet von St. Ulrich, südöstlich an das Gemeindegebiet von Lausa, südlich an Mühlbach und westlich an die Enns. Bewässert wird Unterdambach vom Dambach. Dieser bildet sich aus zwei Bächen, die sich beim Jägerhause vereinigen, und zwar aus dem Bredl= oder Blahbergbach und dem Heidenbache. Ersterer entspringt am Schwarzberg, letzterer aber am Damberg. Der Heidenbach nimmt kurz vor seiner Vereinigung mit dem Blahbergbach den aus dem Brettmais kommenden Grafenbach auf. Nachdem der Dambach den vom Blahberg kommenden Bärengrabenbach, den am Stürzberg entspringenden Schwarzgrabenbach nebst zahlreichen Quellen aufgenommen hat, ergießt er sich nach einem 6 Kilometer langen Laufe bei Sand in die Enns. Berg und Tal, Feld und Wald wechseln im stillen Unterdambach in buntester Folge. Es kann kaum etwas Ma¬ lerischeres geben als das Dambachtal im Frühling oder auch, wenn es winterlich verschneit ist. Das ganze Tal schmiegt sich an den langgezogenen Damberg, der von Steyr aus betrachtet einem wahren Riesendamm gleicht, der die Ebene vom Gebirge scheidet. Dieses Berges östliche steile Abdachung senkt sich in das tiefe Kleinraminger Tal, die südliche aber in das enge Tal, aus dem der Dambach hervorströmt. Die westliche Abdachung ist sehr steil, dort befindet sich eine Höhle, die den Namen Windloch führt. Der Zugang zu diesem ist eng und steinig, nur mit Fackeln darf man sich hineinwagen; unbekannt ist noch die Länge und Tiefe der Höhlengänge. Man hört in ihnen oft ein gewaltiges Sausen gleich dem eines Windes, woher sie auch den Namen hatt. Manche halten unterirdische Gewässer für die Ursache dieses Sausens. Vom hölzernen Aussichtsturm auf dem Damberg genießt man einen wunderschönen Fernblick. Doch nicht bloß dieser, sondern auch die Gegend rings herum hat viel Interessantes. Auf diesen freundlichen Gefilden prangen grasreiche Wiesen neben ausgedehnten Buchenwäldern, während der südliche Fuß des Berges mit Jeldern besät ist.

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