Leopold Arthofer - Geschichte von Garsten

27 Abt Konrad starb 1190, ihm folgte Syrus lI. (auch Siegehard genannt). Unter diesem starb mit Ottokar VIII. im Jahre 1193 die regierende Linie der steyrischen Mark¬ grafen und Herzoge aus. Garsten kam nun mit den anderen Ländern an die Ba¬ benberger Herzog Leopold VI. von Oesterreich und Steiermark bestätigte ebenfalls die Privilegien und Be¬ sitzungen Garstens, wahrscheinlich noch 1192; schenkte dem Kloster Salzbezüge von Ischl und Aussee (62 Juder kleines Maß), ernannte den Abt zum Oberst=Hofkapellan der Stadt Steyr, so daß der Gottesdienst für den Hof ganz nach seinen Anordnungen gehalten werden sollte. Abt Syrus II. starb im Jahre 1200. Ihm folgte Berthold III. Von ihm ist nicht viel bekannt. Er bestimmt den Zehnten der Pfarre Neustift und Raming zur Anschaffung von Pelzkleidern für die Mönche. 1204 starb er. Sein Nachfolger Konrad II. regierte kaum ein Jahr. Im Jahre 1205 erscheint in Garsten schon Abt Hadamarl., dem Herzog Leopold VII. von Oesterreich den Besitz des Gutes Tern bestätigte. In der damaligen Zeit ermordete ein gewisser Düring, der Sohn Eberhards von Derinberch (Ternberg), im Garstener Friedhof mehrere Personen, darunter auch Otto von Scheck aus Steyr. Er tat dann reuig Buße, reiste nach Rom, ver¬ machte dem Kloster zwei kleine Bauernhöfe bei Weistrach und wurde in Palästina, wohin er als Kreuzfahrer gezogen war, ermordet. 1213 kam Herzog Leopold nach Garsten, stellte dem Kloster bezüglich der Besitzungen und Wälder um Gaflenz einen Revers aus und lud den Abt Hadamar l. ein, ihn auf seiner Reise nach dem Heiligen Land zu begleiten. Der Abt folgte der Einladung, starb aber auf der Rückreise. 1214 ward nun Arnhalm I. Abt. Er erwarb mehrere Veinberge und die Befreiung von allen Zöllen in Oesterreich; 1216 starb er. Nun wählte man einen Prior des Stiftes Melk unter dem Namen Konrad III. zum Abt; da dieser aber 1218 Abt von Melk wurde, erhielt Garsten im Jahre 1219 einen anderen Abt, Reginbert l. Unter diesem legte ein Bösewicht Feuer an das Kloster, das ein Raub der Flammen wurde. Reginbert begann den Wiederaufbau, vollendete ihn aber nicht, sondern starb schon 1223, in welchem Jahre sein Nachfolger Ber¬ thold IV. in einer Urkunde von Gleink als Zeuge er¬ scheint.

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