Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

85 Annus Christi 1422. darmit nit lasset, und Uns dasselbe Anlehen auf Unser Frauen Tag der Lichtmeß also förderlich entrichtet. Das wollen Wir euch in kurtzen bezahlen und wiedergeben, und darinnen nicht verziehen; Wann Wir desselben Anlehens von der vorgemeldten Sach wegen, nöthigs bedürffen, und nicht entbehrn mögen, und Uns gäntzlich darzu verlassen, das wollen Wir gegen euch gnädiglich erkennen, und in guten nicht ver- gessen. Geben zu Wien, am Mittwoch nach dem * Prechen-Tag, An. 1422.“ Wie aber vorige, so wohl dieser als die An. 1424. & 1425. hernach von Her- zog Albrecht wider die Hussiten fürgenommene Kriegs-Expedition abgelassen, ist allhie einzuführen nicht meines Vorhabens; sondern will hiebey nur dessen denck- würdige Antwort anführen, welche Er, nach Sylvii Anzeige, denen gegeben, die Ihn gefragt: Was für einen Feld-Haubtmann Er über Sein Kriegs-Volck setzen werde? Si alium (hat Er geantwortet) quam me Ductorem exercitus petitis, frustra me Austriae Ducem appellatis. Ist von einem Fürsten wohl und löblich geredet. Ich finde bey den Actis allhie, daß Herzog Albrecht Anno 1424. an die von Steyer folgenden Befehl, in Sachen das Bißthum Passau und Thum-Capitel allda be- treffend, abgehen lassen: „Wir Albrecht etc. etc. entbieten Unsern Getreuen, Lieben, dem Richter und dem Rath zu Steyer, Unsere Gnad und alles Guts; Als Wir vormahlen empfohlen haben alle Leonhardt des Laininger Potten Brief oder Bullen wider Uns und Un- ser Pfaffheit in Oesterreich, haben Wir vernommen, wie über solch Unser Gebot manchmahl in etlichen Städten ob der Ennß solche Brief seyn angeschlagen worden; Und daß etliche Geistlich und Weltliche in Unsern Lande ob der Ennß, wider das Geding, das wir an Unsern Heil. Vatter den Pabst recht und redlich gedingt, und auch darauf Unser Erbar Pottschafft gethan haben, hinauf gen Passau, in allen geist- lichen Sachen gehorsam seyn, das Uns von Ihnen fast mißfällt. Davon empfehlen Wir euch ernstlich, und wollen, daß ihr, nachdem Wir und der Thum-Probst, der Dechant und das Capitel zu Passau, und die gantz Pfaffheit aller Sachen, an Unsern geistlichen Vatter den Pabst recht und redlich gedingt, und auch darauf Unsere Er- bare Pottschafft gen Rom gesandt haben, den ehegenannten Laininger Potten, und andere, die solche Brief führen, tragen oder anschlagen, aufhaltet, und nehmet zu Unsern Handen, und ihm solchen Frevel nicht gestattet, sondern euch des Capitels von Passau, so jetzt zu Wien ist, und des Vicarii in geistlichen Sachen daselbst mit samt Uns haltet, und darinnen nicht anderst thuet, oder es wär schwerlich wider Uns. Geben zu Olmütz am Montag vor St. Bartholomäi-Tag, Anno 1424.“ Die Ursach dieses Handels war, weilen das Thum-Capitel zu Passau, in der Wahl eines Bischoffs strittig war, etliche Canonici Leonhard von Laining, einen Bay- rischen von Adel, dem Herzog Heinrich in Bayern wohl gewogen, die andern aber Heinrichen Fläkhl, Decretorum D. welchem Herzog Albrecht mit Favor beygethan war, zum Bischoff erwählet hatten; Auf beyder Theil Heimstellen, gab der Ertz-Bi- schoff von Salzburg, Leonardo, auch seine Stimm, das verdroß das Capitel, begaben sich daher von Passau hinweg gen Wien, in Herzog Albrechten Schutz; Endlich wur- de die Sach vertragen, und bliebe doch der von Laming Bischoff. Sylvius in seiner 167sten Epistel schreibet: Herzog Albrecht habe in diesem Streit gedachten Bischoff über 80000. fl. werth Schaden gethan. Anno 1424. bis 1428. war Stadt-Richter zu Steyer, vorgemeldter Pe- ter der Lueger, dem hat succedirt in gedachtem 1428sten Jahr Wolffgang * Oder Heil. Drey König-Tage Denck- würdige Red Her- zog Alb- rechts. 1428. 1424. Streit mit Passau.

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