Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

74 ab Anno 1381. bis 1387. regiert, die Waldenser in seinem Gebieth gedultet habe. Was in Franckreich und Savoyen mit ihnen passiret, und daß sie auch mit Feuer und Schwerdt nicht gantz können ausgetilget werden, kan man in Thuano, in Praefatio- ne zu seiner Historie lesen. Sie wurden von Petro Waldo, einem Burger zu, Lyon in Franckreich, der ums Jahr 1160. gelebt, die Waldenser, wie auch Albigenser, und die Armen von Lyon geheissen, weil sie von dannen, mit Verlust ihrer Güter, entrunnen. Ihre Lehr und Confession aber bestunde hauptsächlich darauf: Der Pabst habe keinen weltlichen Gewalt, und sey nicht höher, dann ein anderer Bischoff; Sie hielten die Communion des Heiligen Abendmahls unter zweyerley Gestalt, verwurffen die Meß, Ablaß, Closter-Gelübde, Anruffung der Heiligen, das Gebet für die Abgestor- benen; glaubten kein Fegfeuer, noch die Transsubstantiation. Doch genug hievon, hier an diesem Ort. Wann der vortreffliche Historicus, Philippus Cominaeus, Freyherr, den Todt Fr: Hieronymi Savoranolae, Prediger-Münichs, welcher Anno 1385. zu Florentz ver- brennt worden, beschreibet, setzet er folgende nachdenckliche Worte: Meum non est (spricht er) vel accusare, vel condemnare homines, ignoro enim an bene an male perempti sint; Womit auch ich diese, wider die Waldenser zu Steyer, gedachter mas- sen vollzogene feurige Execution hiemir beschliessen will. Stadt-Richter war zur selben Zeit, nemlich Anno 1397. & 1398. und also ohne Zweiffel auch Executor wider die Waldenser, Hannß Camerhuber, ein Enckel des Cunzen von Stegen, Burgers zu Steyer. Dieser, und seine Haus-Frau, Catharina, ha- ben zur Pfarr-Kirchen allhie zehen Bauren-Güter qestifftet; Dafür soll man ihnen wöchentlich vier Messen in der Teurwanger Capellen halten. Mehr stiffteten sie auch zum Spital allhie den Stadlhoff, Anno 1426. Auch eine ewige Meß, im Closter Glein- ckh, und dahin zehen behaußte Güter, eine Wiesen, Meß-Gewandt, Bücher, und Or- nat, Anno 1432. Sein andertes Weib und Wittib, Anna, hat zur Pfarr-Kirchen zu Steyer ver- schafft ein Gut in der Khemeter-Pfarr, einen Acker am Leichenberg, und die Spo- rer-Wiesen, An. 1435. Anno 1398. & 1399. höret in dieser Welt auf zu leben, Herr Nicolaus Venckh, Abt zu Garsten, als er 34. Jahr dem Closter vorgestanden. Diesem succedirte ein an- derer Oesterreichischer Edelmann, Florian Tambeck genannt. Eodem anno Stadt-Richter zu Steyer, Peter der Lueger. Leopold Hasiber, Burger zu Steyer, Anno 1400. Von diesem Geschlecht finde ich so viel: Albrecht, Bischoff zu Freising, verleihet Herrn Friedrichen von Walsee, von Ennß, dem Jüngern, die Lehen, welche dem Stifft ledig worden, von Michael dem Hasiber, An. 1356. Leopold, obgemeldt An. 1400. Friedrich und Ulrich, seine Söhne, Margareth Brasserin, seine Tochter. Erhardt, Burger zu Steyer, An. 1449. Uxor N. N. Gschürerin, Sohn, Hannß. Stephan, Anno 1452. des Herrn George Scheckhen vonWald, Diener und Bur- ger zuSteyer, demeHerrScheckhseinHausamBergallhiegeschenckt.UxorCatharina, Kinder, Hannß Sebastian, der war Herrn Bernhard von Topl zu Khreyspach, Caplan, Anno 1435.Margareth,Maritus Caspar Lindauer zu Stäz. Ursula,MaritusWolfs Lang- Annus Christi 1397. 1398. & 1399. 1440. Hasiber- Ge- schlecht zu Steyer. Walden- ser Lehr und Con- fession.

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