Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

70 Heinrich Bairl, und Marquardt Räntsch, Stadt-Richter zu Steyer, Anno 1391. Anno 1392. bis 1396. vorgemeldter Urlich der Kürschner. Item Anno 1393. Hermann von Eppendorf, Burger zu Steyer. Anno 1394. & 1396. werden gefunden, daß auf der Herrschafft Steyer als Pfle- ger gewesen seynd, Herr Nicolas der Hinterholzer, Joachim der Anhanger, und Sieg- mund der Stainbeck. Im jetztgemeldten 1394. Jahr war Herzog Albrecht abermahls allhier zu Steyer, und privilegirte daselbst Pfingstag nach Michaelis gemeine Stadt mit dieser Freyheit: Daß, wann einem Burger von Steyer, sein Holtz in Wasser-Güssen, auf der Ennß oder Donau, verrünne, und er demselben nachsetzet, seye er demjenigen, auf dessen Grund solches Holtz gerunnen, mehrers nicht, dann eine gebührliche Lösung, und nicht den dritten Theil hievon zu geben schuldig. Eodem anno verleihet Herzog Albrecht seinem getreuen Düringer dem Lue- ger, seinem Burger zu Steyer, etliche Güter in der Siringer-Pfarr, so er von seinem getreuen Wolffgangen Asperger erkauffet. Die Asperger zu Grueb, (deren droben beymMillwanger-Geschlecht auch ge- dacht) waren fürnehme des Adels, oder wie man es jetzo nennet, Land- Leute; Nichts desto weniger wird vom Herzog Albrecht der Lueger, als ein Burger zu Steyer, eben mit dem Praedicat Getreuer, als der von Asperg, geehret. Und wird zugleich hiemit bestättiget, was troben auch angeführet worden, daß die Burger vor Zeiten Gülten und Güter von- und hinwieder an dem Adel verkaufft haben. Anno 1395. den 15. Septembr. starb Herzog Albrecht auf dem von Ihm er- baueten Schloß Laxenburg, und lieget zu Wien, bey St. Stephan, begraben. Nach dem Todte Herzog Albrechts des Dritten, fiel zwar die Regierung auf seinen Sohn, Albrechten, den Vierten dieses Namens, zugenannt der Gedultige; Aber es unterfienge sich deren zugleich sein Vetter, Herzog Wilhelm, der Höfliche genannt, Herzogs Leopoldi des Frommen, welchen die Schweitzer vor Sambach erschlagen; Sohn; Welches, ob es wohl im Anfang, wie Gerardus Roo schreibet, sich wohl anließ, sich jedoch hernach übel verkehret hat; Dann es erhub sich zwischen erstgedachten beyden Vettern ein Widerwillen, dadurch sie die Land-Herren also entzweyten, daß nicht wohl möglich war, daß der so bey dem einen angenehm war, nicht bey dem andern verhaßt wurde. Solcher gestalt nun, war auch die Regierung über Steyer, zwischen beyden Herren Vettern, unrichtig und strittig. Herzog Wilhelm zwar bathe die von Steyer in seinem Credenz-Brief, datirt Wien am Tage Simonis und Judae, in diesem 1395sten Jahr, fleißiglich: (wie die Worte lauten) Daß sie demjenigen, was ihnen sein getreu- er Conrad der Maußhamer, sein Castner zu Steyer, und Ulrich der Kürschner, sein Richter daselbst, von seinetwegen dißmahl sagen würden, glauben solten. Ich finde aber nicht verzeichnet was solch ihre Werbung gewesen seyn müsse, doch ist leicht- lich abzunehmen, aus Herzog Albrechts an die von Steyer unlängst hernach auch ergangenen Schreiben, aus Crembs an St. Mertens-Tag datirt, darinnen Er sich wider Herzog Wilhelmen, der Ihme wider Recht Eintrag thue, beklaget, und der von Steyer Bezeugen rühmet. Es lautet also: „Wir Albrecht etc. etc. entbiethen unsern Getreuen, dem Rich- ter, dem Rath, und denen Burgern Unserer Stadt Steyer, Unser Gnad und al- les Guts. Wir lassen Euch wissen, daß Uns Unser getreuer lieber Eberhardt von Chapell eigentlich verschrieben hat, wie Ihr erbarlich und recht an Uns thun wollet, das haben Wir wohl verstanden, und eingenommen, und dan- cken Euch der Treue fleißig und mit gantzen Ernst; Und wisset auch, daß Annus Christi 1391. Herzog Albrecht ist zu Steyer. 1395. Herzog Albrecht starb. Herzog Albrecht der Vierte und Her- zog Wil- helm wol- len zu- gleich re- gieren. Burger zu Steyer Lehen-Gü- ter und Gülten- Kauff

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