Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

65 Trepide relinquere, fugereque compulit, Tu quid Sulphureum fulmen possit, Et quae ejus tormenti vis sit incredibilis, Tecum tacitus pensita. An. MCCCLXXIX. Diese Belagerung soll nach Anzeig erstgemeldter Chronica, wie es auchGerar- dus Roo also setzt, an. 1388. geschehen seyn. Herr Reichart Strein, in den Ober-Enn- ßerischen Annalibus, und nur angeführten Monumento, bringts ein, in an. 1379. dann es sey ein Brief vorhanden, darinnen Wolffgang der Rorer seinen Theil an der Vesten Leonstein Herzog Albrechten von Oesterreich verkaufft, welche Vesten der- selb sein Herr zuvor niedergerissen hatte, de dat. Wien an. 1382. die jüngsthin im Druck ausgangene Genealogia der Ertz-Herzoge von Oesterreich aber setzt bemeld- te Belagerung ins Jahr 1381. Rorios Nobiles, (sagt der Autor) Styrios, rebelles, & So- cios, in ordinem redigit Albertus & c. welches meines Erachtens mit der Zeit besser als obiges zutrifft, und zwar darum, weilen offtgedachter Herzog Albrecht in diesem 1381. und 82sten Jahr, sich in Persohn zu Steyer und Ennß befunden, von dorten aus er solcher Belagerung beygewohnet, wie zu sehen, aus folgenden Befreyungen, die er der Stadt Steyer, ohne Zweiffel zur Remuneration ihrer, bey dieser Belägerung in der so nahen Nachbarschafft erzeigten Hülff und Beystands ertheilet hat, indeme er der Stadt hergebrachte Rechte und Freyheit, des Arrests, Erbietens und Aufhaltens wegen in der Stadt, um Geld und Schuld in specie confirmirt, und denen Burggrafen auf Steyer von solch Aufhaltens wegen anbefohlen, daß woferne jemand die Steyeri- schen Bürger um derentwillen anfeinden oder beschwehren wollte, daß die Burggra- fen dem vorkommen, und die Bürger dagegen festiglich beschirmen sollten. Item, hat Herzog Albrecht damahlen eingestellt und abgethan, das Weinen (wie es genennet wird) welches man auf der Donau von seiner, Herzog Albrechts Vesten, Freinstein mit Beschwerde der Städte und anderer Unterthauen, damahls hatte, und darauf seinen Pfleger oder Burggrafen zu Freinstein gebotten, solches Weinen fürohin zu unterlassen, damit die Strassen auf dem Wasser daselbst unbe- schwehrt seyn und bleiben möchten. Neben diesem begabt Herzog Albrecht die Bürger zu Steyer absonderlich und von Neuen, wo einer mit seiner Haab in Oesterreich aufn Wasser fahre, auf der Ennß oder Donau, ober oder unterhalb der Ennß, mit Flössen oder Schiffen, und auf Gründ oder Aerch aufrunne, daß er darumen niemanden nichts zu geben schuldig sey, ohn allein es rinne auf eine Mühle, und thäte Schaden, denselben soll er abtra- gen. Alle drey Briefsind gegeben zu Steyer, an St. Thomas-Tag, gemeldten 1381sten Jahrs. Item hat Herzog Albrecht allda zu Steyer, am Tag Johannis des Evangelisten an. 1382. die Stadt gleicher Weise privilegirt wie die andern 4. Städte im Land, Lintz, Welß, Ennß und Freystatt, daß nemlich dieselben Städte alle Kauffmannschafft, so sie gen Steyer bringen, daselbst alleine den Bürgern verkauffen sollen, entgegen es auch die Bürger von Steyer in bemeldten Städten auch vollziehen sollen; Wolten aber die 4. Städte solches nicht thun, so seyn es auch die von Steyer gleichfalls gegen ihnen nicht schuldig. Item, bestehlet er in diesem Jahr, aus Ennß den Ehrtag vor St. Gilgen-Tag (a) seinen Burggrafen allhie, Walthern von Seisenegg, er solle mit den Volckenstorffern und allen andern, die es angeht, schaffen, daß sie keine Arche in die Ennß schlagen, in widrigen soll ers wehren und abbrechen. Stadt-Richter zu Steyer an. 1382. war vorgedachter Eberhardt Millwanger; der Erbar, Veste Ritter Herr Walther von Seisenegg aber Burggraf und Pfleger zu Steyer. (a) St. Gilles, oder Egydii-Tag. Annus Christi 1381. Aufrinnen, an die Aerch oder Mühlen. Herzog Al- brecht zu Steyer.

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