Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

64 älteres Herkommen und praescribirtes Recht gäntzlich abgeschnitten und benom- men werden will. Anno 1380. Herr Reinbrecht von Walsee, Pfleger auf Steyer und Hauptmann zu Ennß. Um diese Zeit, circa ann. 1380. & 81. erhub sich in dieser Gegend um Steyer eine Unruhe, durch die von Rohr eines alten Herrn-Geschlechts in diesem Lande, derer etlich vor und hernach die Burgerschafft allhie besessen; Dieselben nun thä- ten aus ihren damahlen Vesten Schloß Leonstein am Wasser Steyer, ungefehr zwo Meilen von hier gelegen, den Benachbarten mit rauben und plündern schaden; und führten die selber Orten reisende Leute gefangen dahin; Und unter denselben zwey von Adel, den Goldtegger und Felder, welche der Bischoff von Saltzburg zu Herzog Albrechten geschickt hatte. Diesem nun zu wehren, begabe sich Herzog Albrecht ins Land, und hieher gen Steyer, überzog die von Rohr mit Kriegs-Volck, und belagerte das Schloß Leonstein, gewann solches nach langer Belagerung, ließ es ausbrennen, und zerstören, davon das alte Gemäuer, und die Rudera zum Theil noch zu sehen. Hiervon meldet die geschrieben Oesterreichische Chronica folgendes; „Der Zorn Herzog Albrecht war auch hart zu erwecken, aber wer ihn erzürn- te, der empfand von ihm rächigen Löwens Zorn, als das auch Graf Heinrich von Schaumberg nach der Gerechtigkeit hat empfunden. Auch haben die Rohrer ein un- auserfochtene und ungewinnlich gute Vestung gehabt, bey Steyer, die hieß Leonstein, deren Güte sich zu sehr tröstende; Und die Rohre wurden zu Tämisch, und griffen das Land an, auch brachen sie dem Hochgebohrnen Fürsten Herzog Albrechten das Gleit, wann sie fiengen den Goldtegger und den Felder. Darum der Edel Fürst ist hart erzürnt, und zog mit seinem selbst Leib für die Vesten mit guten Gezeug, und lag da etwann lang, biß daß der Herr Zacharias der Hader, mit andern guten Rittern und Knechten kam auf einen Stein, der der Vesten nahend gelegen war, denselben Stein sie besetzeten, und thäten davon in die Vesten grossen Schaden. Der Rorer gieng heimlich von der Vesten, und die drinnen blieben, wurden darnach genöthigt, daß sie sich musten ergeben, und gedacht der Edel Fürst, wie diese Vesten Leonstein dem Land grossen Schaden künfftig möchte bringen, die auch gar wohl gerüst war, mit (a) Kost, darum ließ Herzog Albrecht dieselbe Vesten anzünden, daß sie gar verbrann, und schuff das Gemäuer abzubrechen, und zu legen auf die Erden etc.“ Von den eisernen Kugeln mit welchen dieses Schloß aus Stucken beschossen worden, ist noch eine zu sehen, im Schloß Friedegg eingemaurt, darbey folgende Schrifft zu lesen: Hie ist zu sehen was Maß und Gestalt, Herzog Albrecht Leonstein mannigfalt die Vesten mit solchen Zeug beschoß, daß der von Ror die must lasten loß. Solch Pillul schwerlich zu riechen seyn, wo die fliegen zumahlen in die Vesten ein. An. D. MCCCLXXIX. Herr Hannß Wilhelm von Zecking, der Wohlgebohrn Herr, von seinem Leonstein, schaffts zu führen her, schenckts zu Lieb und Freundschafft Herrn Reichardt Strein, der lästs dargegen zur Memori aufrichten fein. Auf der andern Seiten: Siste hospes, si vis gradum, & aspice, Hac globorum magnitudine, uniusque In primis ingenti, Albertus Austriae Dux, Rorium Bar. territum, arcem Suam Leonstein inexpugnabilem (a) Sensus; Mit allen wohl versehen, mit nicht geringen Kosten. Annus Christi 1380. Monu- mentum hiervon zu Fried- egg. Herren von Rohr richten ein Unruhe um Steyer an an. 1381.

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