Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

226 baum, Prandtstetter, Hainberger,) der Fetzer, und Elend Zech, der Messerer und Schneider-Stiftung ein eigene absonderliche Behausung in der Stadt haben wollte. Der Pfarrer selbiger Zeit hielte 4. Gesellen (wie sie in Schriften genannt wer- den;) Und noch absonderlich drey Caplän, von ihren gestifften Messen Rumpler und Margarethen genannt; dazumahl sich auch, über vorgemeldte zehen Beneficia ab- sonderlich folgende 22. Zechen, Zunfften und Bruderschafften befänden; Als nehmlich: 1.) St. Sebastiani, der Burger Zech. 2.) Unser lieben Frauen Bruderschafft. Aller Elenden Seelen Zech. 3.) St. Nicolai-Bruderschafft; die Fluder und Fletzer Zech. 4.) St. Francisci Bruderschafft. 5.) Unser Frauen Rosen-Kranz Bruderschafft. 6.) Der Kauffleute Bruderschafft. 7.) Der Cramer, genannt, die sieben Schmerzen Bruderschafft. 8.) Der Messerer, Unser lieben Frauen und St. Barbarae Zech und Bruderschaft. 9.) Der Messerer Gesellen, Unser lieben Frauen und St. Barbarae Zech. 10.) Unsers HErrn Fronleichnams, der Klingen-Schmidt und Schleiffer-Zech. 11.) Der Klingen-Schmid Gesellen-Zech, auch zu Ehren St. Barbarae. 12.) Der Steinmetzen- Zech. 13.) Der Huff- und Hammerschmiede-Zech. 14.) Schlosser- 15.) Pecken- 16.) Fleischhacker- 17.) Faßzieher- 18.) Die Heil. Dreyfaltigkeit Bruderschafft, der Schneider-Zech. 19.) St. Annae Bruderschafft, deren die Fürnemsten von Rath und ihre Weiber einverleibt gewest. 20.) St. Jacobs Bruderschafft; darinnen die Schuster, Binder, Scher-Schmid, Scharsager, Haffner, Weber, Ahlschmid und Pürstenbinder einverleibt gewest. 21.) Der Lederer Zech. 22.) Der Zimmerleute-Zech. Selbiger Zeiten war im Gebrauch, daß zur Heil. Advent- und Fasten-Zeit, die Brüder Franciscaner Ordens von andern Orten her in den Städten gemeiniglich zu predigen und Beicht zu hören pflegten; Dergleichen geschah auch zu Steyer: daselbst predigte in diesem Jahr, ein Parfüser Münch Fr. Calixtus genannt, mit großen Wol- gefallen des Raths, und der Gemein; Als nun derselbe auf seiner Obern Abforderung von hinnen wider wegfertig war, erhielten die von Steyer durch bitten, bey des Erz- Herzogs Ferdinandi Beicht-Vater, nachmahls Bischoffen zu Wienn, Doctor Johann Faber, welcher damahlen nach Steyer und ins Closter Gärsten gekommen war, daß gedachten Calixto erlaubet, er auch selbst von Dr. Faber ermahnet ward, noch länger alhie zu verbleiben, und der Predigt abzuwarten; Es schriebe auch desentwegen ge- meldter Faber, an den Provincial des Franciscaner Ordens dergestalt: „Salutem & omne bonum. Injunxit mihi Serenissimus Princeps, ut ob certa ac magna, aliquot Negotia, Inferioris Austriae Provincias pertrans- irem, & inter caetera voluit, ut ubique diligenter ad ea attenderem, quae sunt Christianae Religionis. Utque potissimum adverterem, quo in loco hoc Lut- heri malum irrumperet, idque non solum avertere sed & totis viribus dis- Annus Christi 1525.

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