Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

100 ren, als lang Leib und Gut währte, damit derselbe ihr Erbherr nach Oesterreich und in seiner Fürstlichen Residenz der Stadt Wien, sitz- und wohnhafftig seyn, biß Se. Gnaden zu Ihren vogtbaren Jahren kommen, laut seines Vetters König Albrechts Brief und Geschäfft. Diese Bündnus ward mit 258. Sigeln von den Land-Ständen gefertigt, unter denen aus diesem Land ob der Ennß, ausser dem Herrn- und Rit- ter-Stand, waren die Prälaten von Crembsmünster, St. Florian, Gärsten, Lampach, Gleinck, Waldhausen, Paumgartenberg, die Aebtißin zu Thraunkirchen; Und von den Städten, Lintz, Welß, Ennß, Gmündten und Veckhabrugg. Vom Tag zu Wulderstorff aber haben die Stände aus ihnen Herrn Cadolten von Wächingen, Lorentzen Paltendorffer, Wolffgang Hinterholtzer und Niclasen Stockhamer zum Kayser in die Neustadt abgefertigt, und eben das werben lassen , was erst angezogene Bündnus vermag; Erhielten aber nichts. Dann Kayser Friedrich wande für, Ladislaus gehöre unter seine Vormundschafft, dessen Mutter ihm den- selben mit Leib und der Cron von Ungarn hätte eingeantwortet; Und ob ihn wohl die Böhmen und Ungarn auch begehrten, könne er doch keinen Rath finden, einem oder dem andern Land ihn vor Erreichung seiner Jahr zu geben; Wann er aber von Rom wieder käme, wolle er mit König Lasla Freunden und der Landschafft Rath thun und fürnehmen, was am besten seyn würde. Den Land-Tag zu Wien, dazu die von Steyer nicht zu erscheinen vom Kay- ser abgemahnet worden, haben die Land-Stände auf St. Elisabethen-Tag zu halten ausgeschrieben; Die Briefe fertigten Herr Wilhelm von Lichtenstein, Herr Georg von Kuenring, Herr Cadolt von Wächingen, Meister zu Martberg, Niclas Truchseß, Sigmund Fritzenstorffer und Wolffgang Stockhorner. Auf diesen Land-Tag erkies- ten die Stände aus ihnen ihr zwölffe, welche das Regiment über Oesterreich unter und ob der Ennß führen sollten, zu Anwaldten, und Herr Ulrichen Eitzinger von Eitzing zum Obristen Hauptmann; Zum Hubmeister (jetzo Vitzthomb) vorgedach- ten Niclasen Truchseßen. Hingegen wurden des Kaysers geordnete Statthalter, unter welchen Graf Ulrich der Aeltere von Schaumberg, Herr Georg von Puchheim, Herr Rüdiger von Stahrenberg, Herr Sigmund von Eberstorff, Herr Hannß von Steidberg und Walther Zellinger waren abgesetzt. Im folgenden 1452. Jahr hernach begabe sich Graf Ulrich von Zylly, Königs Ladislai Vetter, auch zur Landschafft, deme die Ob- rist-Stell eingegeben ward; Die Mährer verbunden sich mit ihnen samt den Herren von Rosenberg, wie auch hernach die Ungarn, fitque quatuor ex gentibus populus unus, und lassen vier Fahnen auf den St. Stephans-Thurn zu Wien, mit dem Unga- risch- Böhmisch- Oesterreichisch- und Mährischen Wappen ausstecken. Dieser vorgegangenen Confoederation nun, werden N. Richter und Rath und dieBurger zuSteyer ineinemSchreiben, subdatoWienamFreytagvorAnnunciationis an. 1452. (unterschrieben vonN. unsers gnädigsten ErbherrnKönig Ladislai Obristen Hauptmann, Ulrich Eitzinger von Eitzingen, und den Verwesern des Landes Oester- reich, undmit des Landes Insieqel) erinnert: „UnsereDienst bevor, Erbare,Weise.Wir lassen euch wissen, daß die Praelaten, Grafen, Herrn, Ritter und Knecht, und die von Städten des Fürstenthums Oesterreich, und auch Wir, mit dem Gubernator und den mächtigsten Ungarischen Herrn, der ein grosser Theil jetzt bey dem allhie gehalte- nen Tag sind gewesen, vereintlich mit einander überein kommen seyn, unsern Herrn den König Lasla, aus unsers Herrn des Römischen Königs Händen zu bringen, oder andern, die ihn wider unsern Willen aufhalten wollen; Und haben darauf einen ge- meinen Land - Tag für uns genommen, und gesetzt auf des HErrn Auffahrts-Tag, mit nächsten hier zu Wien zu halten. Wann ihr euch aber aus solcher unser Vereinigung bißanheroenthaltenhabt;Als begehrenwir aneuchvondesselbenunsersHerrnKönig Annus Christi 1451. Zusam- menkunfft zu Wulder- storff. Land-Tag zu Wien. Herr Ul- rich Eitzin- ger von Eitzing Obrister Haupt- mann. 1452. Graf Ul- rich von Zylly. Die Ständ begehren an die von Steyer sich auch in ih- re Confoe- deration zu begeben.

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