Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
7 Sintemahlen dann diese Stadt und Schloß Steyer, zwischen vorgemeldten zweyen Wasser-Flüssen, der Ennß und Steyer, erbauet und gelegen welche Wasser die beyde vor Zeiten gewesene Dörffer, anjezo aber Vorstädte, das Steyer- und Ennßdorff, von der Stadt absondern; Auf welchen Wassern auch der meisten Bürgerschafft Gewerb und Nahrung, sonderlich aber der Stahl und Eisen zu- und abgeführet wird, so ist meines Erachtens nicht unnöthig, sowohl von diesen zweyen Wasser-Strömen, als auch von dem Eisen und Stahl-Bergwerck, wo dasselbe gelegen, an diesen Ort mit wenigen zu gedencken. Die Ennß, entspringt nun aus demErz-BißthumSalzburg, nicht fern von der Statt Rattstatt; Allda imGebürg, aus einem Brunnen, der Ennß-Brunnen genannt, ein kleines Bächel herfür quillet, welches seinen Lauff für Rattstatt; und daselbsten die Taurach, (die aus den hohen Gebürg des Rattsetter Taurn, von den Tauriscis noch also genennt fliesset) zu sich nimmet. Sie rinnet ferner fort für Schladnung, durchs Ennßthal, für Closter Admont, und also folgends durch das Gebürg hindurch biß gegen Steyer, und von dannen für die Stadt Ennß: Daselbsten nicht fern davon, gegen Mauthaußen über, sie sich in die Donau ergiesset, und also den Namen verlieret, der vielfältigen Krümme nach, wie solchesWasser vonGebürg her seinen Lauffnimmt, seyn dieMeilen nicht wohl auszurechnen, demLand nach aber erstreckt sich solcher Lauff in die - -Meilen ungefehr. Die Zwerch- oder Seiten-Bäche, die sich in die Ennß ergiessen, seyn fürnemlich diese, unter Rattstatt fällt drein die Manlich, bey Schäldting der Bach solchen Namens, und baß drunter der weissen Bach, in Ennßthal die Schölck, die Salza, der Donspach, bey Liezen jenseits die Palten, disseits der Piernbach aussern hohen Gebürg des Piern, in der Hiffelau rint darzu der Arztbach, aussernEisenarzt, hernach die Salza, der Reiffling-Bach, der weissen Bach, die Lausach, die Frenz. Klein Reiffling, der Schröbach, Kafflenzbach, Ascha, Reichranning der Lausser, Stierl, Wembach, Trätten-Tambach, Gäsenbach dann letztlich die Steyer, und etwas hinab die untere Reich-Rähmbing; Durch welche Zuflüsse ermeldter Ennß-Strom, insolche Größ erwachsen, daß man von droben gemeldten Ort Reiffling aus biß in die Donau mit Schiffen fahren kan; Wiewohl solche Schiffarth allererst bey 60. oder 70. Jahren, (wie an seinen Ort soll gemeldet werden) da vorhin allein die Floß Fuhr in Gebrauch gewesen. Es ist aber dieser Ennß- StromindenHistorien sonderlichdaher bekannt, weilen erstlich an Außlauff desselbigen in die Donau, die oben gedachte, von den Hunnen zerstöhrte berühmte Röm. Reichs-Stadt undColonie Laureacumoder Lorch gestanden hat, welche unter Regierung Kaysers Clau-dii Tyberi, der das Noricum ganz unter der Römer Gewalt gebracht, und von Anno Christi 16. biß 39. regiert; Nach anderer Meynung aber, von Kayser Marco Aurelio Antonino, dessen auch droben gedacht, und der von Anno 163. biß 182. in der Regierung gewest, erbauet, und dahero Colonia Aureliana Laureacensis genennet worden: Und soll dieselbe in dem ebenen Feld bey der jetzigen Stadt Ennß, gegen der Donau-werts, welches dahero noch das Larchfeldt geheissen wird, gestanden haben, welche Stadt vor Zeiten ein Erz-Bischofflicher Sitz gewesen, und nach Cuspiniani Anzaig, in ihrer Länge über 2000. Schritt, oder bey einer halben Teutschen Meil in sich begriffen, und wie Lazius andeutet, gar biß gegen Spielberg sich erstreckt haben; Wohin selber Gegend, auf den Berg gegen der Ennß, die jetzige Stadt Ennß, wie droben schon gemeldet, erbauet worden; Und dahin deuten folgende an den hohen Thurn zu Ennß angeschriebene Vers: Aspicis exiguam nec magni nominis Vrbem Quam tamen aeternus curat amatque Deus. Haec de Laureaco reliqua est, his Marcus in oris Cum Luca Christi dogma professus erat. Annus Christus 983. Lorch, die Stadt an Außlauff der Ennß gelegen ge- west Beschrei- bung deß Ennß- Fluß
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