Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

59 gen Stänig und auch die Aerch zu beyden Seiten an beyden Landen, des Gotts-Haus zu Gleinck gewesen ist, und auch noch ist, wann man das zu Steyer in der Stadt öffent- lich reichen und Armen geruffen hat; Und mögen auch die Aerch auf derselben ihrer Fischwaidt schlagen, wo sie hin wollen, der Stadt Steyer ohn Schaden. Mit Urkund diß offnen Briefs, versiegelt mit unser Stadt angedruckten Insiegel. Datum Steyer, an. Dom. 1371, in Vigilia St Georgii Martyris.“ Daß hierinnen gemeldt wird, wie man zu Steyer Reich und Armen dazu ge- ruffen hat, halte ich darfür, daß es für Alters gebräuchig gewest sey, daß die Clöster und andere Herrschafften ihre Jura und Gebiet, zu männiglichs Wissen, auch in den Städten öffentlich ausruffen lassen, wie man noch an etlichen Orten bey jährlichen Haltung der Ehehafft-Taitungen zu thun pflegt. In welcher Meynung mich bestärcket, weilen Abt Wolffgang zu Crembsmünster durch Schreiben am Ehrtag nach Cantate, an. 1490. die von Steyer ersucht und gebeten hat, die damahlen von Kayserl. Maj. dem Gotts-Hauß ertheilte Freyheit, Krafft deren das Dorff zu Crembsmünster zu einen Marckt erhebt, auch mit Wochen-und Jahr-Märckten begabt worden, im Jahrmarckt zu Steyer öffentlich verruffen und verkündigen zu lassen. In diesem Jahr hat Herr Hardneidt von Losenstein dem Closter Gärsten mit Brand grossen Schaden gethan, darvon die Annales dessen also schreiben: „Anno 1371. quidam Tyrannus dictus, Hertlinus de Losenstain, venit ad Gars- tense Monasterium, una cum Uxore & familiaribus aliquibus, qui, dum ex sui ipsi- us negligentia non fuisset lautè in cibo ac potu provisum, correptus insania & cordis vehementia, mane sole oriente, furia repletus, de monasterio exivit, & curiam juxta monasterium (vulgo Stallhoff dicitur) una cum pecudibus, & omni suppellectili igne consumpsit, & monasterium etiam per ipsum in quadringentis talentis & amplius est damnatum.“ Daß ist: „Als der Tyrann Härtl von Losenstein, in diesem 1371. Jahr samt seiner Gemahlin und etlichen seiner Diener gen Gärsten ins Closter kommen, und aber ihm aus seiner selbst eigenen Nachläßigkeit, im Essen und Trincken nicht ge- nügsame Bewirthung widerführe, ist er dermassen recht unsinniger Weise ergrimmet, und morgens frühe, bey Aufgang der Sonnen aus dem Closter weg, und hat im Zorn den Stallhoff, nechst bey dem Closter gelegen, samt allen Vieh und Haußrath darin- nen, abgebrannt, auch sonsten dem Closter über 400. Talent werth Schaden gethan.“ Dieser Sachen halber, geschahe im folgenden Jahre 1372. von beyden Theilen, ein Hintergang oder Compromiss zum Vergleich, auf die Erbarn Herrn, Albrecht von Ottenstein Burggrafen zu Steyer, Herrn Geörgen von Volckenstorff und Friedrich Thungaßinger, Pfarrern zu Steyer. Der Erbar Herr Albrecht von Ottenstein Burggraf auf Steyer, Jacob der Prater, sein Schaffner allda an. 1372. & 73. Um diese Zeit war Burger zu Steyer einer von Adel Weinmar der Teurwanger, dem unter andern Gütern die Mühl im Vogelgsang gehörig gewest. Von diesem Ge- schlecht finde ich, Cunradt von Teurwangen Zeug in H. Werner von Bolheim Briefen ab anno 1308. Herman Teurwanger, der oben gemeldte Pfarrer zu Steyer und Gafflentz an. 1312. Wird discretus & devotus Plebanus in Schrifften genennet. Weinmar, Raths Burger zu Steyer, & Uxor Kunigund, stifften dem Frauen Clos- ter, Unser Frauen Saal, so man Schlierbach nennt, ein Gut, so Lehen gewest von Herr Rudolff vonWalsee von Ennß, zu einer ewigen Meß an. 1371. er hat auch bey 20. Güter zu Pfarr-Kirchen einen Pfarrer zu Steyer, und dem Closter Gärsten vermacht, deshalb soll man täglich in der Kirchen zu Steuer eine Meße singen, vor Unser Lieben Frauen, alsbald der Tag anbricht, und dabey ein Gedächtnis geschehen Lebendiger und Todter, mit der offnenBeicht: Item, alle Tag zuAbend, einVesper oder Complet zu singen; Item, Annus Christi 1371. Crembs- münster ausm Dorf zu einen Marckt ge- mach Herr von Losenstein thut dem Closter Gärsten mit Brand Schaden. Teurwan- ger Ge- schlecht. Teurwan- ger Stifft.

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