Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

50 Bey diesen Zeiten, An. 1330. war Burggraf auf Steyer Herr Johann der Schecke Ritter, und An. 1333. Herr Otto der Schecke, und An. 1334. Herr Otto Hauser. Nachdem An.1333. Abt Ott zu Gärsten gestorben, erwählt das Conuent zum Abten Henricum, der lebte das Jahr nicht gar aus, daher ihm succedierte Abt Michael. Anno 1335. in der Fasten war Herzog Otto eine zeitlang zu Steyer, und bestätigte unter andern daselbst des Marcks Hoff-Kirchen, bey Falckenstein, Freyheiten am Sonntag Laetare. Anno 1338. starb erstgemelter Herzog Otto, von Oesterreich, liegt in seinem Stifft Closter Neuberg in Steyer begraben, fiel also die Regierung auf Herzog Albrechten allein. In gemelten 1338. und 39. Jahr seyn alle Feld- und Garten-Früchte durch Heuschrecken, welche in unerhörter Menge zogen, verderbt worden: Dessen gedenckt auch die Metropolis Salisburgensis, verbis: „Hoc anno locustae, senas alas habentes, innumerabiles, circa festum Afrae ab oriente venientes Bauariam foedarunt, quae uno die 20. millia passuum progressae, & herbas & arborum frondes depastae sunt.“ Und drey Jahr zuvor verzeichnen die Annales des Closter Gärsten daß sich An. 1336. am Tag Agapiti Martyris die Heuschrecken in grosser Anzahl um die Stadt Steyer gezeigt haben. Anno 1342. war Burggraf zu Steyer Herr Hanß Rauscher. Ann. 1344. Stadt-Richter zu Steyer, Otto von Aspach. Von diesem Geschlechte ist vermuthlich gewest Leopold von Aspach, Huebmeister in Steyer, An. 1435. & 36. und Caspar von Aspach, Kayser Friederichs Hoff-Meister. An. 1452. Heinrich der Schreiber, zu den Zeiten Mauttner zu Steyer An. 1344. Anno 1347. war ein so rauher und kalter Frühling, daß alles Getraidt und Wein erfroren ist: Im Sommer, kam Herzog Albrecht gen Steyer, und begabte damahls die Stadt, Sonntags vor St. Veits Tag, mit einer Freyheit, und erlaubte alle Jahre einen Jahr Marckt (welchen die Burger hiebevor gehabt, aber verschiedener Ursachen wegen ihnen abgenommen worden) des nechsten Sonntags vor dem Auffarths Tag zu halten, und darzu Freyung, auf acht Tage zuvor, und acht Tage hernach, zu werben, und zu wandeln mit allerley Kauffmannschafft; Sie sollen auch auf solchen Jahr-Marckt eben die Freyheit haben, wie andere Städte in Oesterreich, auf ihren Jahr-Märckten. Anno 1348. war ein erbärmlicher Sterb, nahme ihren Anfang bey den Juden in Asia, und währete 3. gantzer Jahre, fast durch die gantze Welt: In Behaim, Bayern, und Oesterreich, seyn viel Häusser gantz ausgestorben. Es liessen sich auch mächtige Erdbiden vermercken, welche viel Flecken, Häuser und Schlösser in Oesterreich übern Hauffen geworffen, deren auch die Annales des Closter Gärsten gedencken; Eines am Tage Pauli Bekehrung, zur Vesper-Zeit und das andere am Lichtmeß-Tag, zur Mittag-Zeit. Auentinus gedencket dieses Erdbidens am Abend St. Pauli Tag, weitläufftig, und schreibt es habe 40. Tage aneinander gewähret, allenthalben grossen Schaden gethan, 26. Städte und Schlösser seyen mit Menschen und Vieh verfallen; In Kärndten habe sich die Erde aufgethan, und wären zwey Berge zusammen gefallen, mit etlichen Sädten, Märckten und Schlössern, darunter die Stad Villach. Man hab die Bäuerinnen unter den Kühen sitzendt, und melckend, samt den Kühen erstarrt, gleich als zu einen Saltz-Stein verwandelt gefunden. Es schreibe solches sagt Auentinus, Conrad von Meudenburg, ein grosser Künstler und Sternseher, selbiger Zeiten, der solches neben des Herzogen von Oesterreich Cantzler selbst untersuchet und besehen hat. Dieses mag vielleicht kommen, daß man noch zur Zeit von derley Verwandlung der Leute und des Viehs in Stein sagt, so man auf den hohen GeAnnus Christi 1330. Abt Otto zu Gärsten und Abt Heinrich † A. 1333. Vieh und Leute werden in Stein verwandelt. Grosses Sterben und Erdbeben. An. 1348. Herzog Albrecht kommt gen Steyer: Freyheit wegen des JahrMarckts zu Steyer. Heuschrecken thun Schaden An. 1339. Herzog Otto stirbt An. 1338.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2