Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

497 euch dermaßen erzeigen, wie Unser Vertrauen zu euch stehet, das werdet ihr ohne Zweifel von GOtt dem Allmächtigen Belohnung empfahen, so wollen Wirs in alle Weeg wiederum gern um euch und die Eurigen vergleichen, und beschulden; Bitten hiemit, ihr wollet Unsern Bothen fürderlich wieder zuruck abfertigen, Wien den 10. Jan. an. 1525.“ Königin Maria zu Ungarn und BöheimWittib schreibt ihme mit eigner Hand also: „Herr von Polheim! Ich hab dem von Zelcking befohlen mit euch zu reden der Knecht halber und andern: Ich bitt und begehr an euch, ihr wollet ihme Glauben geben, auch verhülfflich seyn, damit er erlaubt werde, zu meinen Herrn und Bruder zu ziehen. Solches will ich gegen euch erkennen, hiemit will euch dem Allmächtigen befehlen. Datum Preßburg den 22. Sept. An. 1526.“ Und abermahl mit eigner Hand. „Herr von Polhaim, und Herr Hannß von Tamberg! Ich hab an den von Dornberg begehrt, den Hof-Rath zu schreiben von wegen der Knecht, auch von wegen etlich Geld und etlich wenig Volck zu Ofen ins Schloß zu bestellen (wie es dann von seinen Schreiben weiter vernehmen werdt) und in Ansehung, daß ich ungezweiffelter Hoffnung bin, daß es meinen Herrn und Brudern zu Guten solle erspriessen, bitt ich euch beyde in der Sachen verhülfflich zu seyn. Wollte GOtt, es hättet Macht gehabt mir zu helffen, wie ich dann mit euch Herr Hannß hab hie geredt, ich hoffe alle Sachen wären schon ein gut Theil unsern Begehren nachgangen seyn, aber dieweil es nicht hat seyn können, so müssen wirs GOtt befehlen. Ich hoff alle Sachen werden gut werden, aber mit meiner Mühe und Kosten aller. Hiermit thue ich mich euch GOtt dem HErrn befehlen. Datum gar ei- lend Preßburg den 3. Oktober. 1526.“ Anno 1529, stehet Herr Cyriac von Polhaim Lands-Hauptmann König Fer- dinando neben andern zu Gevattern bey der Tauff dessen Sohn des Ertz-Herzogs Ferdinand, welcher den 14. Juni eodem anno zu Lintz gebohren war. Anno 1533. den 26. April. vergibt er eigenthümlich einen ausgezeigten Theil am Schloß Polhaim, seinen lieben Vettern Herrn Sigmund Ludwigen von Polhain, aus sonderer Lieb und Freundschafft, darinnen sie von ihrer Jugend bißher aufge- wachsen seyn, verhoffentlich die an ihrer beyde Ende zu bringen, auch angesehen der von ihme vielen beschehenen Freundschafft, Wohlthaten, und in Bedencken oberzehlter Liebe und Freundschafft, darinn er und gemelter sein Vetter stehen, und unzweifflich ihre Kinder und derselben Nachkommen sich der auch gleichmäßig unter ihnen gebrauchen werden. In sein Testament ermahnet und bitt er, nach seinen Ableiben seine gelassene Kinder samt all ihren Guth in Schutz und Vormundschafft zu nehmen, Herr Erhard und Herr Sigmund von Polhaim seine Vettern. Starb bald hernach zu Linz den 2. Juli Anno 1533. liegt zu Welß begraben. Vorgemeldt ein Gemahl die hat sich nachmahls (wiewohl wider ihrer Befreundten Willen) verheyrathet zu Kayser Maximilian I. unächten Sohn, Maximilian von Am- berg genannt, welcher zu Feldkirchen sein Heimwesen gehabt. Herr Cyriac hat nach- folgende Kinder erzeugt, und verlassen 5. Söhn und 2. Töchter. Herr Weicard 19. davon hernach absonderlich. Herr Wolfgang 6. nat. 1520. den 2. Juni, er war Kayser Carls Hauptmann vor Hochen Siena an. 1554. starb am Palmtag an. 1554. liegt zu Welß begraben. Frau Barbara nata 1512. den 4. Decembr. zu Görtz, heyrathet aus der Königin Anna Frauenzimmer zu Herrn Andre Pögel Freyherrn, an. 1547, starb den 18. Marti an. 1560. liegt zu Wien bey St. Dorothea begraben. Frau Emerentiana nata zu Polhaim den 14. Januar. an. 1523. Marit. Herr Wolffgang von Perckham zu Wärding Freyherr, ann. 1550. starb den 23. Julii an. 1551. (alii 73) liegt zu Waitzenkirchen begraben.

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