Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

47 Cuntz von Stegen, einer von Adel, und Burger zu Steyer, stifftete Anno 1309. in die Fletzer-Zech allhier, zu einer ewigen Meß, zwey Güter am Hinterberg und Türnbach, in der Dernberger-Pfarr; Dessen Tochter, Catharina, hat zur Ehe gehabt Petrum den Lueger, Richter zu Steyer. Anno 1311. haben Ertz-Bischoff Conrad von Saltzburg, und Bischoff Bernhard von Saltzburg, dieser ein gebohrner Oesterreicher von Adel, von Branbach, jener von Vanstorff, zween Inquisitores bonos Theologos in die Stadt Steyer gesandt, die allda herfür grünende Ketzerey auszureuten: „Fecerunt sicut boni hortulani, (sagen die Annales Garstenses) qui extirpant spinas & tribulos & bonum semen postmodum inserunt suis hortis.“ Die Schuldigen flohlen theils, etliche wurden verbrennet, theils mit dem Creutz gezeichnet. „Signaculo S. Crucis in veste superiori perpetuo consignati, ut ab universis nostris & ignotis noscerentur, & sic ab errore fidei ad calles ducerentur Christianos.“ Viele darunter sind zu ewiger Gefängniß condemniret worden. Was dieses für Ketzerey gewesen, ist zwar nicht benennet, vermuthlich aber seynd es die Waldenser (davon an seinem Ort ein mehrers) gewesen. Herr Strein meldet, daß kurtz vor dieser Zeit, als solche Lehre überhand genommen, Inquisitor darüber gewesen seye Cunradus de Marpurgo, der habe deren etliche verbrennt, andere verjagt, die übrigen mit dem Creutz gezeichnet. Anno 1312. lag zu Steyer eine Malefitz-Pecsohn, Diebstahl halber in Verhafft, diesem hatte sein Anhang oder Buhlschafft, eine consecrirte Hostiam, so sie in der Kirchen , neben andern Frauen , die damahlen gen Aach Wallfahrten zogen, in der Communion empfangen, aber nicht genossen, zuge- bracht, ihme an den Hals gehangen, mit Fürgeben, daß Krafft dessen er im Gericht nicht überzeuget noch weniger aber zum Todt verurtheilet werden könnte. Er erfuhr aber das Gegentheil, und muste vor den Schrannen anhören, daß man ihme hencken würde. Als er sich nun also verführet sahe, eröffnete er den Handel seinem Beicht-Vatter, in Beyseyn gemeldtes Weibes, darüber wurde er in die Kirche geführet, und allda, mit besonderen Zureden, die Hosti von ihm gebracht, welche vom Abt Ulrichen zu Garsten, und seinem Convent, mit grosser Andacht und Begleitung des Volcks, in Procession, mit Gesang und Geläut, von Steyer aus der Kirchen gen Garsten getragen worden. Pfarrer war damahlen zu Steyer und Gafflenz, ein Steyrisch Burger-Kind, Herr Hermann der Teurwangen, discretus & devotus Plebanus. Königin Elisabeth stifftete kurtz vor ihrem Todt, Dero verschiedenen Gemahlen, Kayser Albrechten, zu einem Seel-Geräthe, einen ewigen Jahr-Tag im Spital allhier, an St. Philippi-Tag, daran er umkommen, zu begehen. Die Stifftung lautet folgender Massen: „Wir Elisabeth, von GOttes Gnaden, weiland Königin von Rom, verjechen und thun kund öffentlichen, an diesen Brief, allen den, die ihn sehen, oder hören lesen, daß wir von der Beweisung und vor dem Rath unsers geistlichen Vatters, Bischoff Wernhardts von Passau, und mit wohlbedachtem Muth, zum Seel-Geräthe aller unser Vorder, und sonderlich Unsers lieben Herrn und Wirths, König Albrechts von Rom, und auch unser selber, und unser Nachkommen Seel, und sondeklich zu einer Wiederlegung der Feyertage, die an unsern Sieden zu Hallstatt, (das wir mit unsern Gut vom wilden Gebürge erbauet haben) übergangen und gebrochen werden mit Arbeit, der man doch zur Noth nicht enbehren mag, Unser Allmosen von dem vorgenannten Sieden, dem Spital in der Stadt zu Steyer, das wir gestifftet haben, mitgetheilt und gegeben haben, also daß unser Pfleger oder Ambtleute zu Hallstadt, alle Jahr an unser lieben FrauenAnnus Christi 1306. Cunz von Stegen. An. 1309. Execution über die Waldenser zu Steyer. An. 1311. Seltsame Casus zu Steyer, mit einem Dieb. An. 1312. Sie hat das Saltz Werck in Hallstadt erbauet, An. 1311. Königin Elisabeth stifftet einen Jahr-Tag im Spital zu Steyer. An. 1313.

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