Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

44 soll, also sollen auch Wir von Ihme empfahen, vnd wen er vnß zu Pflegern sezt, den er den Gwalt geit, die Sichen zu berichten, die Todten zu begraben, des sollen wir Ihm alle gehörsamb seyn, alß eß jezt mit zeitlicher vnd mit aller Gewohnheit an vns khomben. Das veriehen wir mit der Gmein der Burger, beede arm und reich; Wir öffnen auch, daß wir den vorgenandten Abbt Vlrich vnd seiner Sam- bung gelobt haben, mit gemeinen Mundt, daß man Niemandt in den Fretthoff auß dem Spittall bestätten soll, dann der darinnen stirbt, vnd geben der vorgenandten Sach dem Ersamen Herrn Abbt Vlrichen vnd seiner Sammung von Garsten, die- sen Brieff, zu einer Bezeuge. Versigelt mit vnsern Statt-Insigl, vnd mit der Ritter Insigl, die hernach geschriben seyn, das ist: Herr Heinrich der Preuhauen, Herr Marchardt Scheckhe, Herr Dietmar vnd Herr Vlrich Hüessendorffer, Herr Petter der Panhalm, der Richter zu Steyr, vnd die Gmein alle zu Steyr der Burger, beyde Arm vnd Reich, vnd ander Piederleuten. Das ist geschehen zu Steyr, da von Christi Geburt waren Tausent Jahr, drey Hundert Jahr, vnd darnach im Fünfften Jahr, an St. Gertrauten-Tag, in der Fasten.“ Des folgenden Jahrs hernach, hat ein vornehmer Burger zu Steyer, der Milchtophe genannt ein Geschäfft zum Spital gethan, also lautend: „Ich Otto der Milchdophe, Burger von Steyr, verjähe offentlich, an disen Brieff, vnd thue kundt, allen den, die nun sind, vnd wer noch künfftiglich werdent, da ich kam an die Statt, die aller der Welt Königreich ist, daß ich lag an meiner Hinfarth, da schuff ich einen Weingarten an dem Kolmuz, auf das Spittal, das bey der Brügge in Steyr leit, vnd der Hochgebohrnen Königin von Rom Sitfftung ist, zu Hülfe der armen GOttes-Gefangnen, die in demselben Spittal ligen, vnd meiner ar- men Seel zu Trost, vnd geschach das Geschäfftmit meiner Haußfrauen Handt, Frau Elespethen, vnd mit aller Meiner Erben, die ich bey der alten Haußfrauen hette, vnd auch bey der jüngsten, wie die genent seyn, es jenen Söhn oder Töchter, gütli- chen Willen , vnd an der statt, da ich es wohl thun möchte, vnd dasselb Geschäffte, vnd der Weingarten , der vor genannt ist von allen meinen Erben, als vor geöffnet ist, zu keinem Krieg, dem vorgenannten Spital, nun, vnd fürbaß kommen möchte, so gib ich diesen Spital diesen gegenwärtigen Brieff zu einen ewigen Gezeuge: Ver- sigelt mit einem Erbarn Burger-Insigl von Steyr, vnd meinen gegenwertigen Insigl. Das ist geschehen zu Steyr, da von Christus Geburt waren vergangen Dreyzehen Hundert Jahre, vnd darnach indem Sechsten Jahr, des Samstags vor Mitter-Fasten; Und sind bey demselben Geschäfft gewesen, Herr Peter der Panhalm, Richter zu Steyr, H. Heinrich der Preuhauen, H. Marckardt der Scheckhe, H. Vlrich, vnd Herr Dietmayr von Hüssendorff , H. Ernst von Lobmich, Ott, der alte Kerschberger, Ott, sein Sohn, Vlrich der Fuchse, Ott der Ernst, Helmreich, sein Bruder, Wolf von Preuenbeckh, Hainrich der alt Forster, Friedrich der jünger, die zu denselben Zeit- ten in dem Rath waren, vnd ander Biderleiht, die bey dem vorgenandten Geschäfft gewesen.“ Aus diesen beyden angeführten Instrumenten nun erscheinet, daß vor alten Zeiten, die damahls zu Steyer gesessene Ritterschafft und Adel, dem Stadt-Wesen und dessen Regierung seyen verwandt und zugethan gewesen; Dann gedachte Ge- meine der Ritter und die Burgerschafftbekenne: Es sey mannich Jahr von ihren Vor- dern an, bey Sie herkommen, daß der Abbt zu Garsten Ihr rechter Pfarer sey. etc. etc. Undwird sonderlich in desMilchdophenGeschäfft-Brief, nach Benennung besagter Ritter, so solchen Geschäfft-Brief beygewohnet, klärlich gesetzt: Daß selbige zu den Zeitten imRath waren, etc. Und ist daraus zu sehen, daß Peter der Panhalmdamahls Annus Christi 1305. Ritter und Adel zu Steyer. 1306.

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