Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften
420 endlich seinen Feind aus dem Feld getrieben, und also das Königreich erhalten. Er starb aber im folgenden Jahr 1439. den 27. Novemb. in der Insul Schütt, und wurde zu Stuhl Weissenburg begraben, läßt seine Gemahl Königin Elisabeth schwangern Leibs, die gebar anno 1440, Ladislaum posthumum. Vacanz Anno 1451. biß 1452. Nachdem Herr Reinprecht von Walsee erstgemeldt mit Todt verschieden, ist bey der hernach eingerißnen Differenz und daraus entstandenen Krieg zwischen Kay- ser Friedrich und den Landschafften unter und ob der Ennß, wegen Bemüßigung aus der Vormundschafft Kaysers Albert II. unmündigen Sohns Ladislai Ertz-Herzogen zu Oesterreich, als Erbherrn, die Hauptmannschafft unersetzt geblieben. Denn obwohl der Kayser zu Eingang des 1451. Jahrs bey seinen Aufbruch nacher Rom zu Empfa- hung der Kayserl. Cron etlich aus seinen geheimst und vornehmsten Räthen zu Gu- bernatorn des Lands Oesterreich unter und ob der Ennß hinterlassen, (welche waren: Graf Johann von Schaumberg, und Ulrich sein Sohn; Herr Geörg von Puchhaim; Herr Rudiger von Stahrenberg; Herr Sigmund von Eberstorff-Hubmeister, Herr Hannß von Neidperg, Heinrich Truchseß, und Walter Zöbinger) Jedoch versagte demselben der mehrere Theil aus der Landschafft den Gehorsam, unterm Fürwand, daß solche Regi- ments-Bestellung ohne der Landschafft Rath oder Einwilligung für genommen, dar- zu die mehrern aus den Gubernatorn des Herrn Stands, hingegen die Praelaten, Adel und Städt ausgeschlossen wären, daher die Stände nach der zu Martperg um St. Col- manns-Tag 1451. aufgerichten und 258. Sigeln gefertigten Bindnuß ein andere Land- Regierung von 12. Verwesern oder Amt Leuten aus den 4. Ständen aufgerichtet (derer Haupt und Vorgeher ist gewest Herr Ulrich von Eitzing Ritter) die gebrauchten sich in ihren Aufrichtungen folgenden Tituls: Wir Ulrich Eitzinger von Eitzing, Obrister Hauptmann. Und wir die jetzt Verweser des Lands Oesterreich bekennen unverscheid- entlich an statt unsers gnädigsten Herrn Königs Lassa und seiner Erben etc. Und zum Beschluß: Besiegelt mit des Lands Insiegel, so wir in den Fürstenthum Oesterreich ge- brauchen etc. Daß sich nun erstgemelte Verwesung auch ins Land ob der Enns er- streckt, erscheint aus dem, daß gedachter von Eitzing und sein adjungierte die Ständ und Städt daselbst, zu den angestellten Land- Tägen und Zusammenkünfften hinab zu erscheinen durch ausgefertigte sonderbare Schreiben erfordert, in die Rüstung aufge- mahnt, auch die hierinnen nicht parieren wollen, mit der Execution bedrohet haben. Es hat sich auch diesem aufgerichtem Regiment Graf Ulrich von Cylli Königs Ladislat Vetter hernach beygefügt, und die obriste Stell darinnen angenommen. Anno 1452. im Sommer kommt Kayser Friedrich III. wieder von Rom, begibt sich in die Neustatt, findt ganz Oesterreich in einen betrübten Zustand, also daß nir- gend kein ruhiger Winckel können gefunden werden, es war Freund wider Freund, Bruder wider den Bruder, der Sohn wider den Vatter, und wurden wenig Geschlechter gefunden, die sich nicht getheilet, etliche dem Kayser, die andern der Landschafft an- hängig waren. Endlich belägern die Ständ mit einer grossen Anzahl Volck den Kayser in der Neustatt, und bringen den Handel zum theil mit Waffen, theils durch gütige Unterhandlung dahin, daß der Kayser der Vormundschafft abgestanden, und König Ladislaum die Oesterreichischen Länder regieren lassen. Anno 1452. biß 1466. 19. Herr Wolffgang von Walsee, Herr zu Tübein und am Kharst. Ein Sohn Herr Reinprechts des Ersten diß Nahmens abgemelt, wird Hauptmann ob der Ennß eingesetzt von König Ladislao Ertz-Herzogen zu Oesterreich, nachdem der- selbe in dreyzehenden Jahr seines Alters Anno 1452. im Novembr. die Regierung über
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