Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

419 Anno 1420. hilfft Herzog Albrecht der Fünfte von Oesterreich Kayser Sig- munden wider den Zischka und Husiten die Stadt Prag belägern, darzu ihm das Land ob der Ennß mit Volck Hülff gethan, auch viel der Oesterreichischen Land- Herrn sich bei diesen Zug befunden, da dann unter andern gemelter Herzog seinen lieben Getreuen Peter Wildenegger, Hannß Hochennegger, Haidensreich Planckens- tainer, Conrad Wildungsmaurer, Hainrichen Zinzendorffer, und Wolffgangen Mam- berger nach selbiger Zeit Kriegs-Gebrauch einen Schadloß-Brief gefertigt, darum, daß sie den heiligen Christlichen Glauben und ihme zu Dienst mit 16 Spieß wöhrli- chen Volcks mit ihm für Prag gezogen, ihnen alle redliche Schäden, so sie in diesen Zug leiden würden, güttliglich zu erstatten, Datum in Feld-Lager vor Prag an St. Margareten-Tag an. 1420. Anno 1421. und 22. ziecht abermahlen gedachter Herzog Albrecht seinem Schweher-Vatter Kayser Sigmundo zu Hülff wider die Böhaimb: im ersten Zug er- obert er die Vesten Greissowitz, im anderten wird er von der Belägerung der Stadt Judenburg in Mähren mit Verlust abgetrieben. AEneas Sylvius erzehlt eine den- ckwürdige Antwort, welche Herzog Albrecht denen gegeben, welche ihn gefragt, was für einen Feld-Hauptmann Er über sein Kriegs-Volck bei diesem Zug setzen werde. Si alium (sprach er) quam me ductorem exercitus petitis, frustra me Austria ducem appellatis, ist von einem Fürsten wohl und löblich geredt. Anno 1423. bis 1450. 18. Herr Reinprecht von Walsee. Ein Sohn Herrn Rudolphs vonWalsee, Land-Marschalchs in Oesterreich: und Frau Anna von Tybein, er war Obrister Marschalch in Oesterreich, und Obrister Truchsaß in Steyer, Herzog Albrecht zu Oesterreich 5. Obrister Feld-Hauptmann in denKrieg, undFeld-Zügen, sowider dieHußiten inBöhaimbundMähren: (a) sonder- lich an. 1425. in der Schlacht bey Zwettl am 5. Nov. fürgangen, darinnen nach langen fechten dieThaboriten ihre Wagenburg zwar verlohren, weil aber gedachter Herr von Walsee nicht geschwind genug nachgetruckt, wiederum von neuen angriffen, und das Felderhaltenhaben. Stirbt an. 1459. als er 27. JahrderHauptmannschafftvorgestanden Anno 1431. ist Herzog Albrecht abermahlen in Böhaim gezogen, belägert die Stadt Crommau, davon er unverrichter Sach wider gewichen. Im selbigen Jahr um Ostern belägert obgedachter Lands-Hauptmann Herr von Walsee das Scloß Wartenburg, in diesem Land Herrn Willibolden von Polhaim gehörig, darinnen lag dessen befreunder Herr Matthäus Grauß ein Bayrischer Ritter, Hannß Anhanger Pfleger mit etlichen Gesellen oder Kriegs-Leuten. Die Ursach der Belägerungwar, daßHerrvonPolhaimeinengefangenenvonAdelCasparnGeltingern auf des Lands-Hauptmanns Geschäfft nicht wollen loß lassen. Herr Grauß übergibt endlich das Schloß samt den Gefangenen, und läst der Hauptmann des Herrn von Polhaim Gemahl Frau Anna von Hochen-Rechberg, Herrn Heinrichs, und Frauen Agnes von Helffenstain Tochter mit ihren Kleinodien auf gebett der Herzogen von BayernundBischoffs zu Salzburg, wie auchdie darinnengelegenenGesellen abziehen. Als Herzog Albrecht zu Oesterreich den 1. Januar zu Stuhl-Weissenburg zum Ungerischen, den 19. Marti zu Aachen zum Römischen, und den 15. Juni zu Prag zum Böhmischen König in einem Jahr anno 1438. (raro tantae felicitatis exemplo sagt Sylvius) erwählt worden, darunter aber theils der Böheimischen Ständ Casi- mirum, Herzogen in der Littau des Königs in Polen Brudern wider Albertum er- küst, wollte jeder sein Wahl und Cron mit dem Schwerdt erhalten. Kayser Albrecht aber bringt ein groß Volck zusammen, mit deme ein merckliche Anzahl von Grafen, Herrn, Ritter und Knechten aus Oesterreich in Böhaim gezogen, mit denselben er (a) Hußiten-Krieg Zach, Theoboldi p. I. fol. 233.

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