Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

418 dorten aus dem Land Schaden thäten, des Lands-Fürstens Glaidt gebrochen, und des Bischoffs von Salzburg Gesandte den Goldegger und Fellner dahin gefangen geführt hatten. Die Belägerung verzog sich lang, bis endlich Herr Zacharias der Haderer mit andern Rittern und Knechten auf einen Stein kam, davon er mit Schiessen die Ves- ten beschädigte, die Herrn von Rohr wichen heimlich davon, darauf ergab sich das Schloß, welches der Herzog ausbrennen und niederreissen ließ, wie dann die Rudera dessen noch zu sehen. Ingleichen hat anno 1380. und 81. gedachter Herzog Alb- recht auch in Person das Schloß Schaumberg belägert, und wider Graf-Heinrichen in diesem Land gekriegt, dann derselbe sich von der Oesterreichischen Jurisdiktion etlicher massen ausziehen, der Lands-Fürst aber nicht gestatten wollte. Diese Beläge- rung und Krieg hat sich eine lange Zeit verzogen, doch endlich durch die Herzogen von Bayern und den Burggrafen von Nürnberg vertragen worden. Anno 1386. bis 1422. 17. Herr Reinprecht von Walsee. War Herzog Albrecht zu Oesterreich Hofmeister, Burggraf zu Steyer und Hauptmann zu Ennß. Dessen Vatter war Herr Reinprecht von Walsee, Hauptmann zu Ennß, die Mutter Frau Elisabeth von Pottendorff, ein in seinem Stand mächtiger Herr. In der Legation von Herzog Wilhelm zu Oesterreich an König Sigmundt von Ungern anno 1406. ließ er sich in der Audienz verlauten, daß aufm Fall der König mehrers zum Krieg als zum Frieden Lust, er wissen solle, daß er den Herzog von Oesterreich nit bloß, oder von den Seinen verlassen finden würde, Er von Walsee allein getraue ihm 1000. gewapneter Mann auf eignen Unkosten ein ganzes Jahr lang zu unterhalten etc. Den damahlig jungen Herrn Herzog Albrechten von Oesterreich hat er und Herr Leopold von Eckertsau außm Schloß Stahrnberg gen Egenburg geführt, und also aus der Vormundtschafft wider beyder Gebrüder Herzog Leopold und Ernst von Oester. Willen, geledigt, und es dahin gericht, daß besagter Herzog Albrecht an. 1411. das Regiment angetretten, dessen Hofmeister und geheimber Rather nachmahls gewest, ist hingegen bei Herzog Ernsten in grosse Ungnad gerathen, der ihm viel seiner Herr- schafften und Schlösser in Steyer und Crain durch Kriegs-Macht abgenommen, dem er von Walsee ingleichen mit Waffen sich widersetzet, und hierunter diejenigen, so Herzog Ernsten anhängig waren, angriffen, dessen sonderlich Haselbachius (a) mit diesen Worten gedenckt: „Ipse Reinbertus de Walsee supra Anasium plures in firma obedientia Alberti persistere fecit, & alios vi & armis ad eundem forti manu venire coegit, & obnitentes gravibus damnis affecit, exquibus Zinzendorffer, qui tamen de numero dominorum ministerial um fuerat, per surreptionem castrorum, & suorum Vasallorum ad pauperiem usque perduxit, prout & hodie coguntur experiri sui suc- cessores.“ Ist hernach an. 1417. mit Herzog Ernsten nach geleisten Abbet, welches Herr Caspar von Stahrenberg an seiner statt zu Wienn verricht, ausgesühnet, und ihm all seine Gütter wieder eingeraumt worden. Starb im Ampt der Hauptmann- schafft (deren er 36. Jahr vorgestanden) an. 1422. am Tag Visitationis Mariae: liegt im Closter Seisenstain begraben. Den damahligen Stylum Curiae in Ausfertigung der Befelch vide lit. C. Anno 1395. den 15. Septembr. ist Herzog Albrecht der Dritte auf den Schloß Laxenburg mit Tod abgangen, und zu Wien begraben worden, deme sein Sohn Her- zog Albrecht der Vierte in die Regierung, und über wenig Jahr hernach, nemlich an. 1404, den 14. Augusti in der Belägerung Znaymmit dem Todt gefolgt, und einen un- mündigen Sohn Herzog Albrechten den Fünfften zum Lands-Fürsten hinterlassen. (a) Chron. Aust. manuscript. nunc vero editum ab Eruditissimo amico P. Dom, Hieronymo Pez.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2