Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

415 Schaden, und belägert Schärdting: weilen aber beyde Bayrische Herzogen Ott und Steffan mit 60000. zu Fuß: und 1800. Pferd auf ihn zuzogen, zündt Herzog Friedrich sein Läger an, und hebt die Belägerung vor Schärdting unverricht auf. Von Anno 1314. bis ins Jahr 1322. führte Herzog Fridrich von Oesterreich mit seinen Vettern Herzog Ludwig von Beyern beyde durch zerspaltene Wahl der Chur-Fürsten erküste Röm. Könige um das Kayserthum Krieg: Hierunter das Land ob der Ennß von den stettigen Werbungen, und Durchzügen, sonderlich aber den mercklichen Contributionen, darbey an. 1319. männiglich den zehenden Pfenning seines Vermögens zu diesen Krieg steuren müssen, viel erlitten. Endlich gerieth der Handel an. 1322. amTag St. Michaelis beyMühldorf in Bayern zu einer Feld-Schlacht, in welcher König Fridrich unten lag, und samt seinen Brudern Herzog Heinrichen dem Feld Marschalck Herrn Dietrich von Billichdorff, Herren Ulrich und Heinrich von Walsee neben 1200. fürnehmen Oesterreichischen und Steyerischen Herrn und von Adel gefangen worden. Er hatte eine auserleßne Armada damahlen bey sich im Feld, darunter 22000. Spiesser und 4000. Schützen waren, die ihme König Carl von Hungern zu Hülff geschickt; aus den Oesterreichischen Landen hat er 24000. Mann zu Fuß und 1500. Roß, drunter der meiste Oesterreichische und Steyerische Adel war, als er in solchem Zug ins Closter Adtmond kam, weissagete ihm Abt Engel- brecht allda, und Bartholmäus ein Sternseher: Er König Friedrich wurde in solchem Krieg unter liegen, das verlacht er: Nam ejusmodi praedictiones (schreibt Gerardus Roo) ut plerumque vane sunt, ita vix nisi post rei eventum aliquid fidei nanciscuntur. Aber es wurde solche Prophecey allzuwahr, König Friedrichen hat ein Steyerischer von Adel Rindsmaul gefangen, ob er sich wohl ritterlich gewehrt, also daß er nach Cuspiniani Anzeig, in die 50. seiner Feind mit eigner Faust erlegt hat. Anno 1330. den 13. Jan. ist König Friedrich auf den Schloß Guttenstein in Oesterreich gestorben, und in den Carthauser Closter zu Maurbach in Wienner- waldt, so er gestifft, begraben worden. Succediren seine Söhn Herzog Ott und Alb- recht der ander. Anno 1327. bis 1353. 9. Herr Eberhardt von Walsee, genannt von Linz. Der Dritte diß Nahmens, obgemelt Herrn Eberhardts 2. und Frau Maria von Khühenring Sohn, schrieb sich in seinen Ampts-Handlungen also: Nos Eberhardus de VValsee, Capitaneus, judexque provincialis terrae Austriae supra Anasum & etc. Wir Eberhardt von Walsee, Haubtmann und Land-Richter des Lands Oesterreich ob der Ennß etc. Bey den folgenden Haubtleuthen wird ferner nit, daß sie sich zugleich Land-Richter geschrieben hätten, aber diß wohl gefunden; daß solches Ambt eines Land-Richters vor Zeiten durch Fürnehme des Adels im Land bedient worden, wer nun selbige theils gewest, ist in der Consignation drunten sub lit. A. begriffen. Bey obgemeltes Hauptmanns, wie auch folgenden Zeiten hernach war kein gewiß, oder stäter Ort des Hauptmannischen Gerichts, sondern, wo der Hauptmann woh- net, oder ihm sonsten das Gericht zu halten gelegen war, dahin mussten die Part- heyen erscheinen, dessen zum Beweiß exempli & antiquitatis gratia folgends Urtheil darunten unter Lit. B. eingeführt wird. Anno 1335. belägert Herzog Heinrich aus Bayern abermahls das Schloß Neu- burg am Yhn, muß aber unverricht abziehen, weilen Kayser Ludwig selbst denen Herzogen von Oesterreich zu Hülff kommen. Anno 1328. stirbt Herzog Ott zu Oesterreich, und wird in seinen Stifft zu Closter Neuburg in Steyer begraben, kommt also die Regierung auf Herzog Albrech- ten allein.

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