Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses samt dessen übriger Schriften

396 Ehe gehabt) Ottocarus hat sie überlebt, mit deren er zween Söhn erzeugt: Diebold und Ottocarum den VI. Gedachter Marggraf Ottocar ist auf seiner vorgehabten Reiß zum Heil. Grab zu Fünffkirchen in Ungern mit Todt abgangen, nach Anzeig des Closters Reichersperg Chronica den 22. Decembr. a. 1165. (nach- folgende Inscriptio zu Vorrau hat das annum 1164) und zur Begräbnuß ins Closter Seitz geführt worden. Inscriptio im Closter Vorrau an der Wand beym hohen Altar, wie mir solche von dannen communicirt worden. Ottocarus filius Leopoldi Fortis, qui fuit filius Ottotchari filii Ottachis Mar- chionum Styriae, una cum uxore sua Chunigunda filia Diepoldi Marchionis de Vo- chenberg primitus hoc coenobium Vorau, etiam monasterium Seiz, cum hospitali in Neu-Wald, alias Corn-Wald fieri fecerunt, anno post natam salutem 1163. & anno sequenti scilicet 1164. secundo Kalendas Januarii Ottocarus ex hac fragili vita ad summi patris aethera discessit, eodemque anno huius fundationis natus est ei filius nomine Ottachis primus Dux Styriae, qui patris successit vestigiis, & praediktum locum hic in Vorrau donis & privilegiis ornavit; paulo post Uxore mortua lepro- sus factus, absque liberis ex hac lachrymarum valle decessit, a. 1192. Cujus animam commendatam habeamus. Sepultus est in Seiz. Diebold, Marggraf in Steyer. Ein Sohn vorgemeltes Ottocari V. ward nach seinen Anherrn und Mutter, der Graf von Vochburg genannt, starb vorm Vatter. Ottocarus VI. der erste und letzte Herzog in Steyer. Ottocarus diß Nahmens der Sechste ein Sohn Marggrafs Ottocari V. Daß er seinen Vatter in der Kindheit verlohren, ist droben gedacht, war der erste zur Her- zoglichen Dignitaet erhebt worden, zu was Zeit aber dieses geschehen, davon schrei- ben die Historici gar widerwärtig. Author fundationis des Closters St. Lamprecht in Steyer fol. 23. setzt solche Creation ins Jahr 1157. und schreibt darbey Ottocarus seye gewest, Princeps reli- gione praestans, eximiaque virtute & inter cateras quoque animi & Corporis dotes, valde illum superaverunt ex Ceuringorum aerariis fodinis Copiae. Ist aber berührte Jahr-Zahl, sowohl als die, welche Hieronymus Megiserus in Ann. Carinth. fol 814. ins Jahr 1165. setzen thut, unrichtig, weilen bey der ersten Ottocarus noch nicht ge- bohren, bey der andern aber noch ein unmündig Kind gewest. Jacobus Spiegelius in Scholiis fol. 480. schreibt, wiewohl Kayser Friedrich I. (welcher von anno 1152. biß 1190. regiert) die Marggrafschafft Steyer ein Herzog- thum genennt habe, so werde doch solche Erhebung nicht gemeltem sondern fol- genden Kaysern zugeschrieben. Aventinus aber in seinen dreyßig Stammen-Tafeln Tab. 16. ist noch irriger, gibt für, es seyen zween Herzogen in Steyer gewest, und solle doch solche Creation allererst im Jahr 1180. (in der Lateinischen Edition f. 454 setzt er 1181.) und zu der Zeit geschehen seyn, als Herzog Heinrich von Bayern der Löw auf vieler Fürsten des Reichs, darunter auch Marggraf Ottokar von Steyer genennt wird, eingewendter Klagen circa diem Sti Petri & Pauli in des Reichs Acht erkläret, von Land und Leut vertrieben, und das Herzogthum Bayern Graf Otten von Wit- telspach verliehen worden. Damahlen habe Kayser Friedrich aus der Steyermarch ein Herzogthum, sowohl als aus Tyrol, Oesterreich und Andechs Fürstenthümer ge- macht, und selbige Provincen von Herzogthum Bayern eximirt. Des Closters Gärsten Annales gedencken auch dieser Erhebung zum Her- zogen also: „Anno 1180, Ottocar ex Marchione Styrensi Ducis nomen est adeptus,

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